Sie verliebten sich auf der High School ineinander, doch nach dem Abschluss trennten sich ihre Wege. Bis sich Bill Hassinger und Joanne Blakkan vor zwei Jahren wiedertrafen und sich jetzt frisch verlobt haben. Das Ungewöhnliche am Happy End: Zwischen der Trennung als Teenager und dem Antrag vergingen 75 Jahre.
Laut Hassinger bei „WOOD-TV“ war es Liebe auf den ersten Blick, als er 1948 die zwei Jahre ältere Blakkan im Schulbus in der Kleinstadt Muskegon in Michigan sah: „Wir kamen zusammen und ich bin sogar mit Joanne auf ihren Abschlussball gegangen.“ Doch weil er noch zwei Jahre High School absolvieren musste und es seine Freundin auf die Michigan State Universität zog, führte das zur Trennung. Danach heirateten beide, bekamen Kinder und waren beide verwitwet, als sich ihre Leben noch einmal kreuzten.
Blakkan wollte das 75. Jubiläum ihrer Abschlussklasse organisieren und bat Tochter Linda, ihr zu helfen: „Sie hat auf ihrem Computer versucht, die noch lebenden Schulkameraden ausfindig zu machen. Dabei stieß ich plötzlich auf Bills Namen, fand unser Foto vom Abschlussball und alle Erinnerungen kamen zurück.“ Sie „spionierte“ den Ex-Freund mit Lindas Hilfe aus und erfuhr, dass er frisch Witwer geworden war. Sie entschied, ihm einen Brief zu schreiben.
Ja-Wort nach 75 Jahren
Zwei Wochen später fuhr Hassinger in den 120 Kilometer entfernten Heimatort von Blakkan zum ersten Treffen mit ihr seit 1949: „Natürlich sehen wir nicht mehr so aus wie damals und hätten uns niemals erkannt, wenn wir an einander vorbeigelaufen werden. Aber wir haben schnell festgestellt, dass wir noch die gleiche Personality haben und plötzlich waren die alten Gefühle auch wieder da.“
Das rüstige Rentner-Paar verbrachte daraufhin zuerst jedes zweite Wochenende miteinander, flog dann zusammen in den Urlaub nach Hawaii. Im letzten Jahr waren sie dann unzertrennlich, „weil wir realisiert haben, dass wir – wenn überhaupt – nur noch ein paar gemeinsame Jahre miteinander haben.“ Im Dezember hielt Hassinger um die Hand der 93-Jährigen an, die sofort Ja sagte.
Einen Hochzeitstermin gibt es noch nicht. Die Braut will etwas „Spontanes und im kleinsten Kreis“ organisieren, wenn es zeitlich reinpasst: „Aber wichtiger ist es für uns, dass wir weiter gemeinsame Erinnerungen kreieren. Ich danke Gott für jeden Tag, an dem wir aufwachen und noch so mobil sein können.“ Ihr 91-jähriger Verlobter stimmt ihr zu: „Wir haben einfach eine tolle Zeit miteinander und die werden wir nutzen!“ ■