Alles begann mit einem harmlosen Muskelkater: Dreifache Mutter bekommt tödliche Diagnose

Eine schreckliche Krankheit stellt das Leben der dreifachen Mutter Janine auf den Kopf. Doch sie gibt nicht auf und kämpft für die Zukunft ihrer Familie.

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Janine mit ihrem jüngsten Sohn.
Janine mit ihrem jüngsten Sohn.GoFundMe

Anfangs dachte Janine, sie hätte nur Muskelkater. Doch bei den harmlosen Schmerzen blieb es nicht. Mittlerweile sitzt die 38-Jährige im Rollstuhl mit einer tödlichen Diagnose: Die dreifache Mutter leidet an Amyotrophe Lateralsklerose, kurz ALS. Für die Familie ein schwerer Schlag.

„Für mich ist die Welt zusammengebrochen“, erzählt Janine. Mit ihren 38 Jahren erkrankte sie sehr früh. Normalerweise bekommen die meisten ihre Diagnose zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr. ALS ist eine schwerwiegende Erkrankung des zentralen und peripheren Nervensystems. Sie betrifft hauptsächlich das motorische Nervensystem und führt zu Muskelschwäche, Muskelschwund und letztlich zu einer Verkürzung der Lebenserwartung, schreibt die Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke e.V..

„Es fing ja ganz harmlos mit einem Muskelkater im rechten Oberschenkel an, der sich relativ schnell, nämlich innerhalb eines Monats, zu einer Lähmung wurde“, schreibt die junge Mutter auf ihrer GoFundMe-Seite.  „Schnell kam auch die rechte Hand hinzu, dann das linke Bein, ehe ich mich versah, war mein rechter Arm hinüber und ich saß im Rollstuhl“, beschreibt Janine den fortschreitenden Verlauf der Krankheit. Über GoFundMe versucht sie Geld für ihre Familie zu sammeln. Mittlerweile sind mehr als 27.000 Euro zusammengekommen.

ALS ist eine schwerwiegende Erkrankung des zentralen und peripheren Nervensystems.
ALS ist eine schwerwiegende Erkrankung des zentralen und peripheren Nervensystems.Panthermedia/Imago

Junge Mutter bekommt tödliche Diagnose

„Wir haben uns erst vor Kurzem unseren großen Traum erfüllt und zusammen ein Haus gekauft. Die Kreditsumme ist für eine Person viel zu hoch. Ich habe Angst meinen Mann damit allein zu lassen“, ist dort weiter zu lesen. „Nach meiner Diagnose kamen Kosten über Kosten auf uns zu“, erklärt sie. Der Kredit für das Haus, das sie gemeinsam mit ihrem Mann gekauft hat, ist eine große Belastung. „Es war und ist unser Traum und ich möchte, dass meine Kinder auch dort aufwachsen und alles schön haben“, sagt Janine.

Vor der Diagnose leitete Janine die Geschäftsstelle einer Zeitarbeitsfirma und war nebenbei als Tätowiererin selbstständig. „Ich muss sterben”, sagt Janine dem Sender RTL. Es gibt nur zwei Optionen, stellt sie fest. „Entweder Kopf in den Sand stecken oder Kopf hoch und weiter”, sagt sie und weiß: „Ich muss jetzt stark sein.” Zur Zeit wird sie im Uniklinikum Dresden behandelt.

Die Spendenaktion soll ihrer Familie einen finanziellen Puffer bieten, damit sie nach ihrem Tod abgesichert ist. „Die Summe, die zusammen kommt, möchte ich meiner Familie hinterlassen“, betont sie. Besonders schwer trifft es ihren ältesten Sohn. Der 17-Jährige sitzt oft in seinem Zimmer und weint. Ihr 14-Jähriger dagegen habe ADHS und verdränge die Situation. „Ich genieße jede Kuscheleinheit“, sagt Janine gegenüber RTL über ihren jüngsten Sohn. Der Zweijährige hat noch nicht verstanden, wie schlimm es um seine Mutter wirklich steht.

Ende Januar gab Janine über ihre Spendenkampagne ein Update. „Leider hab ich in der Gesamtheit eine Verschlechterung, die mir wirklich große Angst bereitet. Meine Stimme verschwindet immer mehr. Anfangs war es kaum hörbar, nur ich habe es bemerkt. Aber mittlerweile ist meine Sprache oftmals sehr verwaschen und die Zunge ist ganz schwer. Das Schlucken ist ebenfalls zunehmend erschwert. Ich hoffe, dass es noch solange wie möglich funktioniert“.

Janines will so lange wie möglich kämpfen. Trotz der schweren Diagnose bleibt sie optimistisch und dankbar für die Unterstützung, die sie erhält. „Ich bedanke mich vielmals für die vielen Spenden und dass ihr uns bei unserem Traum unterstützt. Ihr seid absolut Klasse“, sagt sie voller Dankbarkeit. ■