Lustiges Missverständnis

Echte Polizei ermittelte am Filmset vom Münchner „Polizeiruf 110“

Dieser Dreh war wohl realistischer als gedacht: Die Münchner Polizei dachte, sie müsste ein echtes Tötungsdelikt aufklären, hatte es aber nur mit einer Requisite zu tun.

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Das erlebt wohl auch die Münchner Polizei nicht jeden Tag. Ermittlungen an einem Drehort.
Das erlebt wohl auch die Münchner Polizei nicht jeden Tag. Ermittlungen an einem Drehort.Maximilian Koch/imago

Im TV-Krimi „Polizeiruf 110“ im Ersten ermitteln eigentlich nur die Schauspieler Johanna Wokalek und Stephan Zinner als Kommissare der Münchner Kripo – doch beim Dreh zur aktuellen Folge „Funkensommer“ nahm die echte Polizei Ermittlungen auf. Beamte der Kriminalpolizei gingen einem Hinweis auf die Leiche eines verbrannten Menschen nach, wie die Münchner Polizei am Montag bestätigte. Bei dem vermeintlichen Toten handelte es sich jedoch um eine Puppe.

Polizei reagierte auf Fotos vom „Polizeiruf 110“

In der am Sonntag ausgestrahlten Episode geht es um eine verkohlte Leiche, die in einem niedergebrannten Haus gefunden wird. Für den Dreh im Mai vergangenen Jahres hatten Mitarbeiter eine Puppe realitätsgetreu hergerichtet, wie der Bayerische Rundfunk mitteilte. In der Geschichte sollte Schauspielerin Wokalek Fotos des Opfers im Büro betrachten. Um diese ausdrucken zu lassen, wandte sich der Requisiteur der Produktion an einen Drogeriemarkt. Als er die Bilder am Folgetag abholen wollte, erwartete ihn die Polizei – mit Ermittlungen wegen eines mutmaßlichen Tötungsdelikts. Angestellte des Geschäfts hatten die Beamten verständigt.

Um den Fall aufzuklären, brachte der Requisiteur die Ermittler mit zum Filmset in Ottobrunn. Dort bestätigte Regisseur Alexander Adolph, dass für den grausigen Anblick kein Mensch sein Leben gelassen hatte. ■