Neue Hinweise

Dreifach-Mord: Hartnäckiges Gerücht über Westerwald-Killer ist falsch

Das Motiv für den Dreifach-Mord an einer Familie ist weiter ein Rätsel. Ein Gerücht über den noch immer flüchtigen Alexander Meisner konnte geklärt werden.

Teilen
Die Polizei fahndet mit diesem Foto nach dem flüchtigen Alexander Meisner (61).  Re: Ermittler im Einsatz vor dem Haus des Westerwald-Killers in Elkenroth.
Die Polizei fahndet mit diesem Foto nach dem flüchtigen Alexander Meisner (61). Re: Ermittler im Einsatz vor dem Haus des Westerwald-Killers in Elkenroth.Polizei Koblenz, Markus Klümper/dpa

Nach dem brutalen Dreifach-Mord an einer Familie im Westerwald am 6. April ist der tatverdächtigen Alexander Meisner noch immer auf der Flucht. Die Polizei suchte erneut mit einem Großaufgebot nach dem 61-Jährigen. Polizei und Staatsanwaltschaft informierten zum Stand der Ermittlungen. Von einem Durchbruch ist man weit entfernt. Doch konnte mit einem hartnäckigen Gerücht, das  über den Westerwald-Killer kursiert, aufgeräumt werden.

Am Donnerstag wurden rund um den Ort Weitefeld, wo die Eltern (47 und 41) und ihr 16-jähriger Sohn in ihrem Haus getötet worden waren, erneut Waldgebiete und weitere Flächen abgesucht. Die Hoffnung, den Tatverdächtigen zu ergreifen, hätten sich nicht erfüllt, aber es hätten „Feststellungen“ getroffen werden können, so teilte die Staatsanwaltschaft Koblenz mit. Diese würden nun analysiert.

Gerücht über Westerwald-Killer nicht bestätigt

Auch von eingegangenen Hinweisen war die Rede, ohne Details zu nennen. Zusammen mit Hinweisen aus der TV-Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ vom Mittwoch lag die Gesamtzahl der Hinweise am Donnerstagnachmittag bei über 1000. Wenig Konkretes also, was die Ermittler bislang öffentlich machen.

Immerhin konnte dank der Hinweise mit einem hartnäckigen Gerücht aufgeräumt werden, das über den Westerwald-Killer kursiert. Alexander Meisner solle demnach eine Ausbildung zum Einzelkämpfer in Kasachstan gemacht hat. Das ist falsch. „Nach den polizeilichen Erkenntnissen hat die Person in den 90er Jahren lediglich zwei Jahre als Kraftfahrer in der Armee gedient“, heißt es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft Koblenz.

Bestätigt wird, dass der 61-Jährige im März einen neuen Reisepass beantragt hat. Den hat er aber nicht abgeholt. Hinweise auf eine Flucht ins Ausland lägen derzeit nicht vor, eine solche werde aber auch nicht ausgeschlossen.

Welches Motiv hatte der Westerwald-Killer?

Und das Motiv für den Mord an dem Ehepaar und ihrem Teenager-Sohn? Es gebe weiter keine wirklichen Anhaltspunkte „für eine möglicherweise tatrelevante persönliche Verbindung zwischen Tatverdächtigem und den Opfern“. Hinweise für ein Motiv gebe es derzeit nicht.

Darüber, was den Täter zu dem dreifachen Mord angetrieben haben könnte, wolle man nicht spekulieren. Konkrete Angaben dazu seien noch nicht möglich. Man wolle die Ermittlungsergebnisse abwarten. Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft Koblenz eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro für Hinweise, die zur Ergreifung des flüchtigen Alexander Meisner führen, ausgesetzt.

Der Dreifach-Mord im Westerwald schockiert noch immer

Der Fall des Westerwald-Killers schockiert noch immer ganz Deutschland: Am frühen Morgen des 6. Aprils wurden in Weitefeld im Westerwald (Rheinland-Pfalz) in einem Einfamilien-Haus die Leichen einer dreiköpfigen Familie entdeckt. Zuvor hatte die Mutter (44) der Familie um 3.45 Uhr noch per Notruf um Hilfe schreiend die Polizei gerufen.

Als die Beamten eintrafen, waren die Frau, ihr Mann (47) und auch der 16-jährige Sohn bereits tot. Sie starben durch Schuss- und Stichverletzungen. Anhand der Spurenlage konnte als mutmaßlicher Täter der 61-Jährige Alexander Meisner ermittelt werden. Er wohnte zuletzt in Elkenroth, einem Nachbarort von Weitefeld. ■