44 ähnelt verbotenem Symbol

DFB und Adidas stoppen Verkauf eines Nationalmannschafts-Trikots

Nach heftiger Kritik haben der deutsche Sportartikelhersteller Adidas und der Deutsche Fußballbund der Verkauf eines Trikots gestoppt.

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Die offiziellen Trikots der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für die kommende Fußball-Europameisterschaft 2024.
Die offiziellen Trikots der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für die kommende Fußball-Europameisterschaft 2024.Daniel Karmann/dpa

Der Anlass für den sofortigen Verkaufsstopp: Die Rückennummer 44 erinnert an die Runen der Schutzstaffel SS aus der Zeit des Nationalsozialismus. Im Adidas-Store war eine Personalisierung der Trikots mit eigenem Namen und der Nummer 44 am Montagmittag nicht mehr möglich. Der DFB stoppte die Auslieferung von bestellten Kombinationen mit der 44 im eigenen Onlineshop.

Zuvor hatten ein Journalist auf X und anschließend auch „Bild“ über die Adidas-Pläne berichtet. In den sozialen Medien war die Kombination aufgefallen, viele Menschen beteiligten sich an der Diskussion. „Für das Design der Namen und der Nummern zeichnet der DFB mit seinem Partner 11teamsports verantwortlich“, erklärte Adidas-Sprecher Oliver Brüggen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.

Bestimmte Namen mit Bezug zum Nationalsozialismus konnten bei Adidas und beim DFB bereits zuvor nicht bestellt werden. „Das entspricht nicht unseren Richtlinien für die Personalisierung. Bitte versuch’s mit etwas anderem“, erschien bei Adidas als Hinweis bei einer entsprechenden Auswahl.

Bei zwei Prüfungen habe es keine Beanstandungen gegeben, so der DFB.

Nach Angaben des Verbandes soll nun gemeinsam mit „11teamsports“ ein alternatives Design für die Zahl 4 entwickelt werden. Der DFB bestätigte einen entsprechenden Bericht der „Bild“ und verwies darauf, dass er die Nummern 0 bis 9 prüfe, die Zahlen 1 bis 26 reiche er dann zur Prüfung bei der Europäischen Fußball-Union UEFA ein. Bei beiden Prüfungen habe es keine Beanstandungen gegeben, so der DFB.

„Bei Adidas arbeiten Menschen aus rund 100 Nationen, unser Unternehmen steht für die Förderung von Vielfalt und Inklusion, und wir setzen uns als Unternehmen aktiv gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Gewalt und Hass in jeder Form ein“, erklärte Brüggen. „Alle Versuche, spaltende oder ausgrenzende Ansichten zu fördern, sind nicht Teil unserer Werte als Marke.“ Das Unternehmen weise „alle Andeutungen, dass dies unsere Absicht war, entschieden zurück“.

Um das Auswärtstrikot der Nationalmannschaft hatte es längere Diskussionen gegeben

Das neue Trikot war kurz vor den beiden Länderspielen in Frankreich (2:0) und gegen die Niederlande (2:1) vorgestellt worden. Begleitet worden war die Kampagne von Werbespots, die laut dem Hersteller auf sehr positive Resonanz gestoßen waren. Um das Auswärtstrikot der Nationalmannschaft in den Farben pink und lila hatte es längere Diskussionen gegeben. Trotzdem wurde es online in sehr hohen Stückzahlen bestellt.