Gefährliche Begegnung

Deutscher Forscher auf Grönland von Eisbär angegriffen

Der Mann kam mit schweren Verletzungen in eine Klinik.

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Begegnungen mit Eisbären in freier Wildbahn sind für Menschen selten angenehm. (Symbolbild)
Begegnungen mit Eisbären in freier Wildbahn sind für Menschen selten angenehm. (Symbolbild)Ulf Mauder/dpa

Eine Begegnung mit dem imposanten Raubtier des hohen Nordens endete für einen deutschen Forscher beinahe fatal. Der Mann war auf Grönland von einem Eisbären angegriffen worden!

Wie der grönländische Rundfunksender KNR berichtete, attackierte der Bär den Wissenschaftler am vergangenen Freitag auf der ostgrönländischen Insel Traill Ø. Der Deutsche sei im Anschluss auf die Station Mestersvig und später in ein Krankenhaus auf Island gebracht worden, sagte eine Polizeisprecherin. Sein Zustand sei zunächst kritisch gewesen, am Tag nach dem Angriff aber bereits als stabil beschrieben worden.

Der Mann soll Teil eines deutschen Forscherteams sein, das sich auf der Insel aufhielt. Weitere Teammitglieder kamen demnach nicht zu Schaden. Zu welcher Institution die Wissenschaftler zählen, ist unklar. Nach Angaben der isländischen Onlinezeitung Vísir kam der Verletzte ins Landspítali-Universitätskrankenhaus in Reykjavik. Der Eisbär wurde nach dem Angriff erschossen.

Eisbär auf dem Weg zum Fußballplatz

In diesem Sommer haben sich bislang ungewöhnlich viele Eisbären in der Nähe von Menschen und Ortschaften auf Grönland aufgehalten. Kürzlich mussten innerhalb weniger Tage gleich zweimal junge und abgemagerte Bärenmännchen erlegt werden, nachdem sie den Menschen in der Ortschaft Ittoqqortoormiit gefährlich nah gekommen waren. Einer davon war auf dem Weg zu einem Fußballplatz gewesen, auf dem Kinder gespielt hatten. Ittoqqortoormiit liegt etwa 200 Kilometer südlich von Traill Ø.

Die Eisbärenpatrouille der Naturschutzorganisation WWF nahm wegen der beiden Vorfälle vorzeitig ihre Arbeit auf. Hauptaufgabe der Patrouille ist es, normalerweise erst zwischen dem Beginn des neuen Schuljahres Mitte August und dem Beginn der Bärenjagd im Januar, nach den Raubtieren Ausschau zu halten und unter anderem mit Gummigeschossen zu verhindern, dass sie auf der Suche nach Futter in den Ort gelangen. ■