Zwei Tote und wohl tausende Schüsse auf Häuser, Autos und Bewohner: Es klingt wie aus einem Mafiafilm, was sich in der Nacht zu Samstag auf der griechischen Urlaubsinsel Kreta abgespielt hat. Doch es ist bittere Realität: In einem kleinen Dorf ist ein alter Familienkonflikt offenbar in blutige Gewalt umgeschlagen.
Mehrere Kinder durch Schüsse verletzt
Unbekannte hatten das Feuer in Vorizia am frühen Samstagmorgen eröffnet, berichtete die griechische Zeitung „Kathimerini“. Mindestens zwei Menschen seien getötet, mindestens 14 weitere verletzt worden, darunter mehrere Kinder. Kugeln durchschlugen Hausfassaden, Fensterscheiben barsten, Panik brach aus. Die Verletzten mussten teils mit Autos und Traktoren in Krankenhäuser gebracht werden – Rettungswagen wagten sich zunächst nicht in den Ort. Erst später durchsuchten Spezialeinheiten der Polizei die Häuser.
Was hinter dem brutalen Angriff steckt, ist noch unklar. Doch vieles deutet auf eine alte kretische Tradition hin, die eigentlich längst der Vergangenheit angehören sollte: Blutrache – auf der Insel „Vendetta“ genannt. Bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts war diese Form der brutalen Familienfehden üblich.
Zwei Familien hassen sich aufs Blut
Das könnte auch der Hintergrund für den Angriff in Vorizia gewesen sein, denn griechische Medien berichten von zwei verfeindeten Familien, die seit Jahren in Fehde liegen sollen. Der Überfall auf das Dorf könnte die Vergeltungsaktion für einen Sprengstoffanschlag in der Nacht zuvor gewesen sein. In dem Dorf war an einer Baustelle ein Sprengsatz detoniert und hatte erheblichen Sachschaden angerichtet. Auch hier ist der Hintergrund der Tat noch unklar.