Anscheinend gibt es in Australien mitunter ein Reptilienproblem dort, wo man es am wenigsten erwartet. Wie sonst ist es zu erklären, dass man in Down Under anscheinend extra betonen muss, dass giftige Schlagen nicht in Krankenhäuser gehören.
Das zu betonen, sahen sich jetzt Ärzte wieder mal gezwungen, weil so manch Australier wohl glaubt, dass es hilfreich wäre, nach einem Schlangenbiss die verantwortliche Natter einzupacken und mit in die Klinik zu schleppen.
Deshalb forderten Ärzte Opfer von Schlangenbissen nachdrücklich auf, die gefährlichen Tiere künftig nicht mehr zwecks Identifizierung mit ins Krankenhaus zu bringen. Speziell in der tropischen Region Queensland würden Klinikmitarbeiter häufig mit einigen der giftigsten Schlangen der Welt konfrontiert, die von Patienten gefangen wurden, berichtete der australische Sender ABC am Montag. Irrtümlich glaubten sie, dass dies bei der Behandlung hilfreich sein könnte.
Giftigste Schlange der Welt in Brotbox
In einem besonders drastischen Fall sei der Belegschaft des Bundaberg Hospitals nördlich von Brisbane Anfang des Monats eine durchsichtige Vorratsdose aus Plastik mit einer Östlichen Braunschlange ausgehändigt worden, einer der giftigsten Landschlangen der Welt. Das Reptil sei kaum gesichert gewesen, und die Mitarbeiter hätten große Angst gehabt, zitierte der Sender Adam Michael, den Direktor für Notfallmedizin an der Klinik. Das habe die Behandlung des Patienten erheblich verzögert. Zudem setzten die Menschen sich unnötigen Risiken aus, wenn sie versuchten, die Tiere einzufangen.
Is Bundaberg Australia's version of Florida Man?
— Karen Wyld (@1KarenWyld) April 22, 2024
Don't take sneks to emergency 🐍 https://t.co/jvJmQyVDmC
Schlangen in ein Krankenhaus mitzubringen sei nicht nur gefährlich, sondern Krankenhausmitarbeiter seien generell auch nicht in der Lage, Schlangen zu identifizieren, betonte Michael. Ärzte könnten anhand klinischer Anzeichen sowie durch Bluttests und Schlangengift-Nachweiskits feststellen, ob ein Gegengift benötigt werde und falls ja, welches.