Jahrelanges Martyrium

Auf Mallorca: 49-Jähriger hielt sich zwölfjährige Sexsklavin

Wenn sie seine sexuellen Wünsche nicht erfüllte, soll er sie in einen alten Wassertank unter seinem Haus gesperrt haben. Den Eingang dazu fand die Polizei unter dem Schreibtisch des Täters.

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„Operación Petita“: Eine Spezialeinheit der Polizei stürmt das Haus eines Mannes auf Mallorca, der sich eine Sexsklavin gehalten haben soll.
„Operación Petita“: Eine Spezialeinheit der Polizei stürmt das Haus eines Mannes auf Mallorca, der sich eine Sexsklavin gehalten haben soll.Guardia Civil

Das unfassbare Martyrium eines jungen Mädchens erschüttert gerade die Bewohner der beliebten Ferieninsel Mallorca: Ein Spanier soll sich jahrelang eine zwölfjährige Sexsklavin gehalten haben. Der erschütternde Fall erinnert an Josef Fritzl oder Natascha Kampusch.

Mindestens fünf Jahre dauerte das Martyrium des Mädchens. Fünf unfassbare Jahre hielt der heute 49-Jährige eine mittlerweile Siebzehnjährige Nigerianerin auf der Balearen-Insel als Sexsklavin, gab die spanische Polizei Guardia Civil in einer Pressemitteilung bekannt. Sie teilte mit, das Mädchen im Rahmen der „Operación Petita“ befreit und den Täter festgenommen zu haben.

Weiter berichten die Beamten, dass der Täter bereits im Jahr 2015 nach Nigeria gereist sein soll. Dort habe er sich als Menschenfreund ausgegeben und dem Mädchen, ihren Schwestern und der Mutter der Kinder ein besseres Leben auf Mallorca versprochen.

Täter versprach Familie des Opfers besseres Leben

In der Pressemitteilung der Guardia Civil heißt es weiter, dass er eines der Kinder adoptieren wollte. Doch das wurde ihm von den Behörden untersagt. Der Spanier reiste daraufhin mehrfach in das afrikanische Land und überredete schließlich die Mutter, ihn zu heiraten und mit ihren Kindern im Jahr 2019 zu ihm nach Mallorca zu ziehen.

Am Anfang schien alles sehr harmonisch, die ganze Familie lebte bei dem Mann auf der Ferieninsel. Doch nach kurzer Zeit ging die Ehe in die Brüche und die Mutter zog in ein anderes Dorf. Sie ließ ihre Tochter bei dem Mann zurück. Damit begann das Martyrium für das junge Mädchen. Der Mann drohte dem Mädchen damit, es und die Mutter nach Afrika abschieben zu lassen, wenn sie ihm nicht gehorche.

Der Mann brachte das Mädchen dauerhaft unter seine Kontrolle, schreibt die spanische Zeitung Diario de Mallorca. Wenn sie seine sexuellen Wünsche nicht erfüllte, soll er sie in einen alten Wassertank unter seinem Haus gesperrt haben. Den Eingang dazu fand die Polizei unter dem Schreibtisch des Täters. Außerdem fanden die Beamten bei einer Hausdurchsuchung Video- und Fotoaufnahmen, auf denen der Missbrauch von Kindern zu sehen ist. Offenbar filmte der Festgenommene die Vergewaltigungen und stellte sie ins Internet.

So kam die Polizei auf die Spur des Täters

Ein Tipp des Opfers brachte die Polizei schließlich auf die Spur des Täters. Dieses habe laut Polizeibericht von den Plänen des Mannes erfahren, auch die jüngeren Schwestern nach Mallorca holen und adoptieren zu wollen. Sie bekam Angst, dass ihnen das gleiche Schicksal drohte. Sie wandte sich an die Hermanas Oblatas, einen Orden, der sich um Frauen in Not kümmert. Der Orden erstattete Anzeige bei der Polizei.

Diese rief die „Operación Petita“ ins Leben, stürmte das Haus des Festgenommenen mit Unterstützung der Spezialeinheit Emume und konnte das Mädchen befreien. Der Täter wurde bereits einem Haftrichter vorgeführt, der ordnete Untersuchungshaft an, berichtet Diario de Mallorca. ■