Amoklauf in Österreich

Arthur A. (21), Schul-Killer von Graz: Sein jüngstes Opfer war 14 Jahre alt

Elf Menschen starben bei dem Blutbad an einem Gymnasium in Graz in Österreich. Das ist über Täter und Opfer bekannt.

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Am Abend nach dem Amoklauf zünden Trauernde in Graz Kerzen für ein Lichtermeer an. Zehn Menschen, fast alle Jugendliche, hatte Arthur A. getötet, bevor er sich selbst das Leben nahm.
Am Abend nach dem Amoklauf zünden Trauernde in Graz Kerzen für ein Lichtermeer an. Zehn Menschen, fast alle Jugendliche, hatte Arthur A. getötet, bevor er sich selbst das Leben nahm.Erwin Scheriau/APA/dpa

Nach dem Amoklauf von Arthur A. in Graz steht ganz Österreich unter Schock. 17 Minuten dauerte der blutige Horror an dem Gymnasium, zehn Menschen wurden getötet, elf schwer verletzt. Der 21-jährige Killer nahm sich das Leben. Sein Motiv ist noch immer unklar.

Mit einer Schrotflinte und einer Faustfeuerwaffe bewaffnet war Arthur A. am Dienstagvormittag in seine ehemalige Schule, dem Bundesoberstufenrealgymnasium (BORG) in der Dreierschützengasse in Graz, gestürmt. Heute, am Tag darauf, ist ein Meer von Blumen und Kerzen vor der Schule zu sehen, Menschen kommen, um der Opfer zu gedenken – Tränen und Trauer über die unfassbare Tat.

Arthur A. feuerte mit zwei Waffen um sich

In zwei der Schulklassen hatte Arthur A., ein ehemaliger Schüler des Gymnasiums, seine Waffen abgefeuert, wie die österreichische Kronenzeitung berichtet. Sein jüngste Todesopfer ist demnach ist erst 14 Jahre alt. Weitere acht Jugendliche im Alter zwischen 15 und 17 Jahren hat er getötet. Es sollen sechs Mädchen und drei Jungen sein. Zudem starb eine Lehrerin im Alter von 59 Jahren. Am Ende seines Amoklaufs richtete sich der 21-Jährige in einer Toilette der Schule selbst.

Vor dem Blutbad schickte Arthur A. ein Video an seine Mutter

Wie die Polizei bestätigte, hatte Arthur A. ein Abschiedsvideo an seine Mutter geschickt. Kurz bevor er das Blutbad in dem Gymnasium anrichtete. Der 21-Jährige lebte noch bei seiner Mutter. Er soll sich in dem Video bei seinen Eltern und seinen beiden älteren Geschwistern entschuldigt haben. Zudem soll er darin erklärt haben, die Tat „aus freien Stücken“ zu verüben. Auch einen Abschiedsbrief gibt es.

In der Wohnung wurde eine nicht funktionsfähige Rohrbombe gefunden. A. besaß eine Waffenbesitzkarte, die ihn aber nur zum Erwerb und Besitz von bestimmten Schusswaffen berechtigte. „Er hätte sie jedoch unter keinen Umständen führen dürfen“, sagte Polizeisprecher Sabri Yorgun zur österreichischen Nachrichtenagentur APA.

Das Motiv ist weiter nicht geklärt. Medienberichte, wonach Arthur A.  in der Vergangenheit gemobbt worden sein soll, wollte die Polizei auch am Mittwoch weiter nicht bestätigen. Auch zu seiner Schulkarriere – er soll das Gymnasium vorzeitig verlassen haben – gab es keine konkreten Auskünfte.

Gottesdienst am Abend des Amoklaufs am 10. Juni im Dom in Graz. Ein Mitglied des Rettungsdienstes kniet auf dem Boden.
Gottesdienst am Abend des Amoklaufs am 10. Juni im Dom in Graz. Ein Mitglied des Rettungsdienstes kniet auf dem Boden.Heinz-Peter Bader/AP/dpa

Die bei dem Amoklauf verletzten jungen Menschen (15 – 26 Jahre alt) liegen alle noch im Krankenhaus, die meisten davon auf Intensivstation. Nach Angaben der Klinik sind alle inzwischen in stabilem Zustand.