Die Schlacht der Besten

Am Freitag geht’s los: KURIER erklärt die 31. Darts-WM – ALLE Fakten, Stars und TV-Termine

Mit dabei sind Stars wie Gerwyn Price, Peter Wright und Gabriel Clemens. Gekämpft wird über 16 Tage im Londoner Alexandra Palace

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Der Paradiesvogel: Peter Wright ist einer der Favoriten bei der am Freitag beginnenden Darts-WM.
Der Paradiesvogel: Peter Wright ist einer der Favoriten bei der am Freitag beginnenden Darts-WM.Inderlied/dpa

Vom einem Kneipensport, der in der Nische betrieben wurde, hat sich Darts zu einem Massenphänomen entwickelt. Vor allem dank des Internets haben sich Darts-Sportler Michael Smith, Michael van Gerven, Peter Wright oder Gerwyn Price zu internationalen Stars entwickelt. Am Freitag, dem 15. Dezember, startet im Alexandra Palace die WM, die bis zum 3. Januar andauert. KURIER beantwortet die wichtigsten Fragen zu dem Megaevent, zu den Stars, den Terminen und TV-Übertragungen.

Bunte Kostüme und viel Alkohol, eine fröhliche Stimmung zwischen Karneval, Volksfest und weihnachtlicher Geselligkeit: Der Weltverband PDC schafft es seit Jahren erfolgreich, das wichtigste Darts-Turnier der Welt als Event zu vermarkten.

Asterix tanzt und der Muskelmann protzt: Diese Show wird immer skurriler. Wenn auf der größten Darts-Bühne der Welt ein Rugby-Muskelprotz auf einen Feuerwehrmann trifft und auf den Rängen Asterix mit Super Mario mit Bier gefüllte Pints trinkt, dann ist es wieder so weit: Die 31. Weltmeisterschaft im berühmten Alexandra Palace beginnt. Auf einem Hügel im Norden Londons wird dann der Ausnahmezustand für 16 Wettkampftage bis zum 3. Januar zur Normalität.

Mal steht dabei der Sport im Vordergrund wie beim vergangenen WM-Finale, als sich Weltmeister Michael Smith aus England und der Niederländer Michael van Gerwen ein denkwürdiges Duell lieferten. Mal sind es aber auch die äußeren Umstände: Das bleibende Bild der WM 2023 lieferte der Waliser Gerwyn Price, der plötzlich mit gewaltigen Kopfhörern auf die Bühne kam. Price versuchte mit dem mentalen Kniff erfolglos, eine Wende in seinem WM-Viertelfinale herbeizuführen.

Bei den Profis löst die WM in London Begeisterung und Gänsehaut aus. „Ich verbinde alles mit dieser Wettkampfstätte. Die WM ist das Highlight im Darts-Kalender. Alleine das Wort WM, der Ally Pally – das Gesamtpaket ist etwas Einzigartiges. Die Zuschauerzahlen explodieren jedes Jahr“, sagt der deutsche Starter Florian Hempel.

Darts-Champion und Weltrangenlistenerster: Michael Smith ist der Favorit des Turniers.
Darts-Champion und Weltrangenlistenerster: Michael Smith ist der Favorit des Turniers.Zac Goodwin/Press Association/dpa

Auch hierzulande wird die am Freitag um 20 Uhr beginnende WM immer beliebter. Rund ein Viertel der mehr als 90.000 verkauften Eintrittskarten geht nach Deutschland. Besonders in den Tagen nach Weihnachten sind die deutschen Fans in London stark vertreten. Erstmals haben sich diesmal fünf deutsche Starter für die WM qualifiziert. Als aussichtsreichste Anwärter gelten der letztjährige WM-Halbfinalist Gabriel Clemens sowie Senkrechtstarter Ricardo Pietreczko.

Wer tritt alles bei der WM an?

Unter den 96 Startern sind neben Stars und Champions wie Smith, van Gerwen oder Irokesen-Fan Peter Wright auch zwei Frauen, Fallon Sherrock und Mikuru Suzuki. Auf die Engländerin Sherrock richtet sich nach ihren historischen Siegen bei der WM 2020 immer ein besonderer Fokus. Diesmal könnte es bei einem erfolgreichen Auftakt gegen den Niederländer Jermaine Wattimena zu einem Zweitrundenduell mit dem Deutschen Martin Schindler kommen. 32 Spieler sind gesetzt, darunter alle großen Stars.

Das in anderen Sportarten unübliche Duell zwischen Mann und Frau ist im Darts längst Normalität – auch und vor allem bei der WM. „Auf der Bühne kann man mir hinstellen, wen man will: Am Ende ist es ein Gegner für mich“, sagte Pietreczko. Der Nürnberger bekommt es direkt zum Auftakt mit der Japanerin Suzuki tun. Beim Grand Slam of Darts kassierte er jüngst ein deutliches 1:5 gegen die Engländerin Beau Greaves. Sie gilt als beste Frau der Welt, verzichtete aber auf einen WM-Start.

Wer sind die großen Stars?

Die ersten zehn der PDC-Weltrangliste sind:  1. Michael Smith (England, Preisgeld: 1.271.250 englische Pfund), 2. Michael van Gerwen (Niederlande, 1.107.250 £), 3. Luke Humphries (England, 1.045.500 £), 4. Peter Wright (Schottland, 996.250 £), 5. Gerwyn Price (Wales, 662.250 £), 6. Nathan Aspinall (England, 647.500 £), 7. Danny Noppert (Niederlande, 537.750 £), 8. Rob Cross (England, 525.500 £), 9.   Jonny Clayton (Wales, 490.000 £), 10. Damon Heta (Australien, 468.250 £). Der beste Deutsche rangiert auf Platz 22: Gabriel Clemens (321.000 £).

Wie viele Deutsche sind am Start?

Erstmals sind mit Gabriel Clemens, Martin Schindler, Ricardo Pietreczko, Dragutin Horvat und Florian Hempel fünf deutsche Spieler bei der Weltmeisterschaft dabei. Clemens und Schindler qualifizierten sich über die Weltrangliste, die anderen drei über Qualifikationsturniere. 

Wo wird die WM übertragen?

Der TV-Sender Sport1 und der Streamingdienst DAZN übertragen umfangreich von den insgesamt 28 Sessions, bei der vergangenen WM schaffte es Überraschungsmann Clemens sogar in die 20-Uhr-Tagesschau. „Da können sich Leben ändern. Es ist einfach das größte und wichtigste Turnier“, sagte Clemens.

Wann wird gespielt?

Von Freitag an bis zum 3. Januar gibt es 16 Wettkampftage. Pausen gibt es nur an den drei Weihnachtstagen sowie an Silvester. Sonst wird täglich gespielt, an den meisten Tagen von 13.30 Uhr bis Mitternacht (deutscher Zeit).

Am 15. Dezember beginnt die nächste Darts-WM im Alexandra Palace in London.
Am 15. Dezember beginnt die nächste Darts-WM im Alexandra Palace in London.John Walton/Press Association/dpa

Wo wird gespielt?

Im Alexandra Palace in London. Ein Umzug von der kleineren West Hall (knapp 3500 Plätze) in die Great Hall (rund 10.000 Plätze) ist nicht geplant. „Das war immer in der Diskussion, es ist nie umgesetzt worden. Ich glaube auch, es wird nicht so schnell umgesetzt. Die West Hall ist ja richtig groß. Das ist schon massiv und dann hast du ein anderes Bild“, sagte Werner von Moltke als Geschäftsführer der PDC Europe. Zwar waren auch diesmal alle Tickets in kürzester Zeit weg. Jedoch fürchtet der Verband bei einem Wechsel in die größere Halle, das spezielle Ally-Pally-Flair zu verlieren. Die große Weihnachtsparty, sie soll an einem Dienstagmittag genauso laut und begeisternd wirken wie an einem Samstagabend.

Wie viel Preisgeld gibt es zu gewinnen?

Das Preisgeld (2,5 Millionen Pfund, rund 2,92 Millionen Euro) und das Teilnehmerfeld sind im sechsten aufeinanderfolgenden WM-Jahr gleich. Der größte Teil davon geht an den Weltmeister, nämlich 500.000 Pfund (ca. 582.000 Euro).