Bittere Gewissheit

Alles Hoffen und Bangen vergeblich: Laura Dahlmeier ist tot

Von Steinschlag erfasst, Rettungsmission erfolglos: Ex-Biathletin stirbt bei Bergunglück im pakistanischen Karakorum-Gebirge.

Author - Berliner KURIER
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Die ehemalige deutsche Biathletin Laura Dahlmeier ist beim Bergsteigen im pakistanischen Karakorum-Gebirge tödlich verunglückt.
Die ehemalige deutsche Biathletin Laura Dahlmeier ist beim Bergsteigen im pakistanischen Karakorum-Gebirge tödlich verunglückt.Michael Kappeler/dpa

Die Liebe zum Bergsteigen kostet Laura Dahlmeier das Leben. Seit sich Deutschlands Biathlon-Queen 2019 mit nur 25 Jahren vom Leistungssport verabschiedete, lebte sie für ihre Leidenschaft. Kein Berg war zu hoch geschweige denn konnte er zu gefährlich sein. Bis zu jenem schlimmen Moment am Montag im Karakorum-Gebirge in Pakistan. Am Laila Peak trifft sie ein Steinschlag. Der Unfallort liegt in 5700 Metern Höhe, ist extrem unzugänglich und das Wetter schlecht. Zwei Tage nach dem Unglück bestätigen sich die schlimmsten Befürchtungen: Laura Dahlmeier ist tot. Die Rettungsaktion zur Bergung blieb erfolglos und wurde am Abend des 29. Juli eingestellt.

„Es war Laura Dahlmeiers ausdrücklicher und niedergeschriebener Wille, dass in einem Fall wie diesem, niemand sein Leben riskieren darf, um sie zu bergen. Ihr Wunsch war es, ihren Leichnam in diesem Fall am Berg zurückzulassen“, schrieb das Management zudem. Das sei auch im Sinne ihrer Angehörigen, „die außerdem ausdrücklich darum bitten, Lauras letzten Wunsch zu respektieren.“

Es ist vom sofortigen Tod Laura Dahlmeiers auszugehen

Seit Dienstag hatte die Sportwelt um die Ausnahmeathletin gebangt. Die Bergung gestaltete sich aufgrund des Geländes und des Wetters als äußerst kompliziert. „Auf Grundlage der Erkenntnisse aus dem Hubschrauber-Überflug und der Schilderungen der Seilpartnerin zur Schwere der Verletzungen, ist vom sofortigen Tod Laura Dahlmeiers auszugehen“, schrieb das Management: „Die Bergung des Leichnams ist für die Rettungskräfte unter den aktuell vorherrschenden schwierigen Bedingungen mit Steinschlag und einem Wetterumschwung am Laila Peak mit einem zu hohen Risiko verbunden und nicht realisierbar.“

Dahlmeier hatte 2018 in Pyeongchang Olympia-Gold im Sprint und in der Verfolgung gewonnen, zudem holte sie sieben WM-Titel und ist damit eine der erfolgreichsten Biathletinnen der Weltcup-Geschichte. 2019 beendete sie im Alter von bereits 25 Jahren ihre aktive Profikarriere im Biathlon.

Laura Dahlmeier zeigt ihre Medaillen, die sie bei den Olympischen Spielen 2018 gewonnen hat.
Laura Dahlmeier zeigt ihre Medaillen, die sie bei den Olympischen Spielen 2018 gewonnen hat.Michael Kappeler/dpa

Doppel-Olympiasiegerin 2018 in Pyeongchang

Ihr Debüt gab Dahlmeier am 1. März 2013 in Oslo, den ersten WM-Titel gewann sie 2015 mit der deutschen Staffel im finnischen Kontiolahti. Neben ihrem Doppel-Olympiasieg holte sie 2018 in Pyeongchang auch Bronze im Einzel, in der Saison 2016/17 sicherte sie sich den Gesamtweltcup. Insgesamt gewann Dahlmeier in ihrer Laufbahn 20 Weltcup-Rennen.

Neben ihrer Tätigkeit als ZDF-Expertin bei den Biathlon-Weltcups fokussierte sich Dahlmeier nach ihrem Karriereende auf das Bergsteigen. Erst im vergangenen November hatte sie den Himalaya-Gipfel Ama Dablam in Nepal bestiegen und dabei einen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt.