Die Leiche von Dorothy Silzel wurde im Februar 1980 in ihrem Apartment im Bundesstaat Washington gefunden. Laut dem Gerichtsmediziner war die 30-Jährige vergewaltigt und dann erwürgt worden. Die Ermittlungen nach dem Täter verliefen im Sand. Bis 44 Jahre später ein weggeworfener Zigarettenstummel endlich zur Verhaftung des mutmaßlichen Killers führte.
Laut der Seattle Times hatte Silzel für Boeing gearbeitet und lebte allein. Die Ermittler fanden zwar Spermien des Täters, doch die DNA-Analysemethoden waren damals noch nicht fortgeschritten genug, um die Identität festzustellen. Der ungelöste Fall geriet in Vergessenheit, bis ein „Cold Case“-Team des Kent Police Departments den Fall im September 2022 neu aufrollte.
Die Polizeibeamten speisten die aufgehobenen Gen-Proben in verschiedene Straf- und Sexualtäter-Datenbanken ein. Es gab gleich elf Übereinstimmungen – denn alle potenziellen Täter waren Cousins ersten Grades und wegen diverser Delikte vorbestraft.

Ein Zigarettenstummel überführte den Mörder
Die Nachforschungen der Ermittler ergaben, dass nur Kenneth Kundert für die Tat infrage kommen konnte. Der war damals 20 und hatte bei einem Verwandten in Kent gelebt – nur 50 Meter von Silzels Wohnung entfernt. Die Theorie der Cops: Kundert könnte Silzel in einem Pizza-Bringdienst-Laden gesehen haben, in dem die Frau gelegentlich aushalf. Sie machten den inzwischen 65-Jährigen im Bundesstaat Arkansas ausfindig.
Die Polizisten aus Washington flogen in den Südstaat und hefteten sich auf Kunderts Fährte. Sie beobachteten, wie er auf einem Supermarktparkplatz eine Zigarette rauchte und diese dann in einen Mülleimer warf. Die Beamten fischten den Stummel heraus. Die DNA von Kunderts Speichel stimmte mit der Spermien-Probe des Killers überein.
Kundert wurde jetzt in der Kleinstadt Clinton in Arkansas verhaftet und wartet auf seine Auslieferung nach Kent. Dort soll ihm wegen Mordes und Vergewaltigung der Prozess gemacht werden. ■