Horrortat

14-Jähriger sticht siebenmal auf Joel (†6) ein – jetzt wurde er wegen Mordes verurteilt

Der gewaltsame Tod des sechsjährigen Joel im September vorigen Jahres hatte bundesweit schockiert. Nun ist ein Jugendlicher verurteilt worden. 

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Joel (6) bei seiner Einschulung im August. Sein mutmaßlicher Killer feierte mit.
Joel (6) bei seiner Einschulung im August. Sein mutmaßlicher Killer feierte mit.Bernd Wüstneck/dpa

Es war eine Tat, die Deutschland erschütterte: Im September 2023 ermordete der damals 14-jährige Geri K. den sechsjährigen Joel aus Pragsdorf in Mecklenburg-Vorpommern. Nun wurde der Teenager vom Landgericht Neubrandenburg wegen Mordes zu einer Jugendstrafe von sieben Jahren und neun Monaten verurteilt.

Sie kannten sich, hatten ein enges Verhältnis, verbrachten viel Zeit zusammen. Die Familie des getöteten Joel (6) behandelte Geri K. (14) nicht nur wie einen Freund, sondern sogar wie ihr eigenes Kind. Am Nachmittag der Horror-Tat am 14. September 2023 soll Joel mit zwei Geschwistern und dem 14-jährigen Tatverdächtigen zum Spielen verabredet gewesen sein.

Doch der kleine Junge kam am Abend nicht nach Hause. Die Eltern meldeten den Jungen als vermisst. Am Abend wird Joel mit schwersten Stichverletzungen in einem Gebüsch bei einem Bolzplatz gefunden. Versuche, ihn wiederzubeleben, blieben erfolglos. Einige Tage später fanden Polizisten die Tatwaffe in dem Gebüsch, in dem man auch das schwer verletzte Opfer gefunden hatte. Auf dem Messer waren die DNA-Spuren von Geri K. Zwei Wochen nach der Bluttat wurde er verhaftet.

Kreuze, Figuren, Kerzen und Blumen stehen an der Stelle, wo der sechsjährige getötete Joel gefunden wurde. 
Kreuze, Figuren, Kerzen und Blumen stehen an der Stelle, wo der sechsjährige getötete Joel gefunden wurde. Bernd Wüstneck/dpa

Wie die Ermittler bestätigten, war der damals  14-Jährige bereits in der Vergangenheit durch aggressives Verhalten gegenüber anderen Kindern auffällig geworden. Der zum Tatzeitpunkt 14-Jährige war ursprünglich wegen Totschlags angeklagt worden. Der Prozess fand wegen seines Alters bis zur Urteilsverkündung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Nach Angaben von Christine Habetha, Anwältin von Joels Eltern und Vertreterin der Nebenklage, hatten sie und auch die Staatsanwaltschaft auf Mord plädiert. Demnach hatte die Staatsanwaltschaft acht Jahre Jugendstrafe und Habetha die Höchststrafe von zehn Jahren und den Vorbehalt der Sicherungsverwahrung gefordert. Der Verteidiger des Angeklagten hatte auf Totschlag plädiert und sieben Jahre gefordert.

Joels Eltern über das Mordurteil: „Wir sind sehr zufrieden, dass wirklich Mord drinsteht“, sagte Joels Vater vor dem Landgericht Neubrandenburg. Der zum Tatzeitpunkt 14-Jährige wurde zu einer Jugendstrafe von sieben Jahren und neun Monaten verurteilt.

Angesichts des Jugendstrafrechts habe man zeitweilig mit einer deutlich geringeren Strafe gerechnet, sagte Joels Vater. Der Fall lasse sich durch das Mordurteil auch besser Joels Geschwistern erklären. „Du kannst erstmal Deinen Kindern erklären, dass wir wirklich jetzt eine Verurteilung wegen Mord haben.“ Der Begriff sei Kindern klarer als etwa Totschlag.

„Wir müssen sehen, was die Zeit bringt.“ Es sei erst einmal schön, dass der Prozess vorbei sei, sagte der Vater. Man werde schauen, wie es im Umgang mit der Gewalttat mit professioneller Hilfe weitergehe. „Ob man damit eines Tages irgendwie lernt zu leben.“