Wie kann ein so kleiner Fisch so ohrenbetäubend laut sein? Deutsche Wissenschaftler haben in Myanmar einen nur ein Zentimeter langen Fisch erforscht, der unglaubliche 140 Dezibel erzeugen kann. Das ist in etwa so laut wie ein startender Düsenjet!
Die transparenten Fischchen der Art Danionella cerebrum verfügen über einen besonderen Schallerzeugungsapparat, der es auf mehr als 140 Dezibel bringen kann, wie die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung am Dienstag in Dresden berichtete. Sie nutzen die Laute vermutlich, um in trüben Gewässern mit Artgenossen zu kommunizieren.
Forscher untersuchen 140-Dezibel-Fisch
Ein internationales Forschungsteam untersuchte die in flachen und trüben Gewässern Myanmars heimischen Fische mit einer Kombination aus Hochgeschwindigkeitsvideos, Mikrocomputertomografie, Genexpressionsanalysen und mathematischen Verfahren. Dabei zeigte sich, dass die Männchen der Danionella-Art über einen einzigartigen Schallerzeugungsapparat verfügen, der einen Trommelknorpel, eine spezielle Rippe und einen ermüdungsresistenten Muskel umfasst.
Dieser Apparat beschleunige den trommelnden Knorpel mit erheblichen Kräften und „schießt ihn auf die Schwimmblase, um einen schnellen, lauten Impuls zu erzeugen“, erklärte Senckenberg-Forscher Ralf Britz. Aneinandergereiht erzeugen diese Impulse Rufe. Die Experten gehen davon aus, dass der Wettbewerb zwischen den Männchen in einer optisch eingeschränkten Umgebung zur Entwicklung dieses speziellen Mechanismus beigetragen hat.
Es geht allerdings auch noch lauter
Die dadurch erzeugten 140 Dezibel sind vergleichbar mit der Lautstärke, die ein Mensch in hundert Metern Entfernung beim Start eines Flugzeuges empfindet. Auch andere Tiere können laut sein. Bis zu 250 Dezibel laut ist der Knall, den der Pistolenkrebs mit seinen Scheren erzeugt.