60 Prozent teurer

Preisschock vor Weihnachten: Warum Schoko-Männer jetzt teurer sind

Schokoladen-Weihnachtsmänner bringen Kinderaugen zum Leuchten – und die Geldbeutel ihrer Eltern zum Glühen.

Author - Sharone Treskow
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Sie bringen Kinderaugen zum Strahlen - doch Schokoladen-Weihnachtsmänner sind für alle Eltern ein teurer Spaß geworden.
Sie bringen Kinderaugen zum Strahlen - doch Schokoladen-Weihnachtsmänner sind für alle Eltern ein teurer Spaß geworden.imago stock&people

Schokoladen-Fans wissen: Die beliebte Süßigkeit ist in den vergangenen Monaten furchtbar teuer geworden. Grund dafür sind die gestiegenen Kakao-Kosten – die jetzt endlich wieder sinken. Trotzdem wird Schokolade erst mal nicht billiger! Doch woran liegt das? Und wie teuer wird eigentlich die Weihnachts-Schokolade? Alle Infos gibt es hier.

Irre! Weihnachts-Schokolade 60 Prozent teurer

Sie stehen teilweise seit Oktober in den Regalen, die Schocko-Weihnachtsmänner sind ein Muss im Dezember.
Sie stehen teilweise seit Oktober in den Regalen, die Schocko-Weihnachtsmänner sind ein Muss im Dezember.IMAGO/imageBROKER/Manfred Bail

Weihnachten wird an der Schokoladenfront in diesem Jahr ein teurer Spaß! Denn viele der beliebten Leckereien rund um die Feiertage sind deutlich teurer geworden, wie eine Auswertung der Vergleichsapp Smhaggle für die Deutsche Presse-Agentur zeigt:

Heftig: Schoko-Weihnachtsmänner kosten je nach Marke und Größe bis zu 25 Prozent mehr als im vergangenen Jahr, in manchen Fällen sogar 67 Prozent mehr! Auch der Preis für eine 250-Gramm-Packung Dominosteine liegt rund 25 Prozent höher als im Vorjahr.

Für 300 Gramm Lebkuchenherzen zahlen Verbraucher bis zu 60 Prozent mehr – wirft man hier einen Blick in die Regale von Edeka, sieht man selbst für die Eigenmarken-Variante einen stolzen Preis von vier Euro.

Gute Nachrichten? Der Kakaopreis ist endlich wieder gesunken

Fermentierte Kakaobohnen werden im westafrikanischen Ghana von  Dorfbewohnern auf einem Tisch in der Sonne getrocknet. Aus ihnen entsteht später Schokolade.
Fermentierte Kakaobohnen werden im westafrikanischen Ghana von Dorfbewohnern auf einem Tisch in der Sonne getrocknet. Aus ihnen entsteht später Schokolade.Christina Peters/dpa

Im Frühjahr 2023 lag der Kakaopreis noch unter 3.000 Euro pro Tonne – dann schoss er auf über 10.000 Euro. Grund waren Ernteausfälle in Westafrika durch Krankheiten und Extremwetter, erklärt Finn Ole Semrau vom Kiel Institut für Weltwirtschaft. Die Folgen spürten Verbraucher direkt: Milka schrumpfte die Tafel von 100 auf 90 Gramm und erhöhte die Preise.

Doch inzwischen ist der Kakaopreis gefallen! Mitte Oktober lag er wieder unter 5.000 Euro und damit etwa auf dem Niveau von Anfang 2024. Der Grund für den Preisrückgang? Rohstoffanalyst Oran van Dort von der Rabobank erklärt die Entwicklung mit einem erwarteten Überschuss in der aktuellen Erntesaison, die am 1. Oktober begonnen hat.

Zudem hätten die hohen Preise die Nachfrage nach Schokolade gesenkt: Laut dem Marktforschungsunternehmen YouGov kauften die Verbraucher in Deutschland im August rund 20 Prozent weniger Tafeln.

Warum Schokolade trotzdem teuer bleibt

Kakao ist zwar billiger geworden, trotzdem wird es für die Kunden von Milka und Co. erstmal keine Preisentlastung geben.
Kakao ist zwar billiger geworden, trotzdem wird es für die Kunden von Milka und Co. erstmal keine Preisentlastung geben.Jan Woitas/dpa

Die Hoffnung auf günstigere Schokolade bleibt vorerst unerfüllt. Zwar ist der Kakaopreis zuletzt gefallen, doch die Hersteller winken ab: „Eine Preissenkung ist aktuell nicht möglich“, heißt es etwa von Lindt. Auch Ritter Sport sieht keine Entlastung in Sicht.

Der Grund: Die Kosten für Energie, Personal und Transport bleiben hoch. Mondelez, Hersteller von Milka, betont, man versuche die Belastungen für Verbraucher abzufedern – doch die Spielräume seien begrenzt. Barry Callebaut, einer der größten Schokoladenproduzenten weltweit, rechnet erst Ende 2026 mit einer echten Entspannung.

Auch Experten wie Finn Ole Semrau vom Kiel Institut für Weltwirtschaft dämpfen die Erwartungen: Rohstoffpreise würden selten direkt an die Kunden weitergegeben. Und selbst wenn Kakao günstiger wird, entscheidet am Ende der Handel über die Preise im Regal. „Der Handel würfelt die Preise nicht“, sagt Philipp Hennerkes vom Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels.

(mit dpa)