Cannabis im Urlaub

Drogen! China schmeißt diesen VW-Manager aus dem Land!

Weil ihm bei einer routinemäßigen Drogenkontrolle der Konsum von Cannabis nachgewiesen wurde, musste Top-Manager Jochen Sengpiehl sogar in den Knast!  

Author - Michael Heun
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VW-Manager Jochen Sengpiehl (54)
VW-Manager Jochen Sengpiehl (54)Sven Simon/Imago

Ein bisschen Drogen-Spaß im Thailand-Urlaub kostete Jochen Sengpiehl, den Marketingchef von Volkswagen, offenbar seinen Top-Job in China. Sengpiehl war der kreative Kopf hinter vielen erfolgreichen Werbekampagnen des Konzerns, darunter der berühmte Slogan „Das Auto“. Vor zwei Jahren schickte ihn Volkswagen nach China, um auf dem wichtigen asiatischen Markt seine Expertise einzubringen.

Doch nun wurde der Top-Manager von der chinesischen Regierung des Landes verwiesen – Grund dafür war laut Medienberichten der Konsum von Cannabis während eines Urlaubs in Thailand. Laut  Bild war Sengpiehl vor etwa zwei Wochen von der thailändischen Insel Ko Samui zurückgekehrt und geriet in Peking in eine routinemäßige Drogenkontrolle. Bei dieser Kontrolle konnten die chinesischen Behörden ihm den Drogenkonsum nachweisen.

Sengpiehl wurde demnach stundenlang von der Polizei verhört und anschließend in ein Gefängnis gebracht, wo er mehr als zehn Tage in Haft verbrachte. Erst nach intensiven Bemühungen der Volkswagen Group China und der deutschen Botschaft konnte der Manager freigelassen werden, musste aber unmittelbar danach China verlassen.

Der VW-Manager soll im Urlaub Cannabis konsumiert haben.
Der VW-Manager soll im Urlaub Cannabis konsumiert haben.blickwinkel/Imago

Drogen-Gesetze in China extrem streng

In China wird Drogenkonsum – selbst wenn er im Ausland stattgefunden hat – äußerst streng geahndet. Gesetzlich kann eine Haftstrafe von bis zu 15 Tagen in einer Arrestzelle verhängt werden. In Deutschland ist der private Besitz von Cannabis seit April 2023 legal, in Thailand wurde Cannabis bereits 2022 freigegeben. Unklar ist, ob Sengpiehl ausreichend über die strengen chinesischen Vorschriften informiert war.

Weder Volkswagen noch Sengpiehl selbst wollten sich auf Nachfrage zu dem Vorgang äußern. 

Volkswagen: Interne Prüfung des Vorgangs

Der Fall verdeutlicht die sich verändernde Dynamik zwischen Volkswagen und China. Während VW in der Vergangenheit eine dominierende Rolle auf dem chinesischen Automarkt innehatte, ist das Verhältnis zur chinesischen Regierung mittlerweile deutlich abgekühlt. Volkswagen betreibt 39 Fabriken in China und beschäftigt dort über 90.000 Menschen, doch die Verkaufszahlen des deutschen Herstellers sinken seit Jahren. Zusätzlich machen chinesische Konkurrenten wie BYD dem Traditionsunternehmen immer mehr Marktanteile streitig – 2023 überholte BYD VW als Marktführer in China.

Volkswagen setzte große Hoffnungen in Sengpiehl, der als einer der führenden Köpfe im Bereich Marketing gilt und in der Vergangenheit für namhafte Unternehmen wie Nissan, DaimlerChrysler und Hyundai gearbeitet hatte. Nach dem Diesel-Skandal holte VW ihn 2017 zurück, um das beschädigte Image der Marke zu reparieren.

Sengpiehl ist offenbar zurück in Deutschland.  Ob er bei VW bleibt, ist unklar. Von einer internen Prüfung des Vorgangs ist bei dem Konzern die Rede.