Auf dem Gelände eines Rüsuntgsunternehmens in Ankara hat es nach Regierungsangaben einen Terroranschlag gegeben. Dabei sind mindestens drei Menschen getötet und 14 verletzt worden, so Innenminister Ali Yerlikaya. Leider habe es „Märtyrer“ gegeben, erklärte er unter Benutzung des üblicherweise für getötete Soldaten benutzen Begriffs.
Außerdem seien zwei „Terroristen neutralisiert“ worden, schrieb er weiter. Dabei blieb zunächst unklar, ob die Angreifer festgenommen oder getötet wurden.
Der Sender Ntv berichtete zudem, dass es eine Geiselnahme gegeben habe. Medienberichten zufolge fuhren zahlreiche Krankenwagen zum Ort des Anschlags. Auf Bildern, die in der Nähe der Unternehmenszentrale gedreht worden sein sollen, sind Dutzende Einsatzkräfte zu sehen. Rauchwolken waren ebenfalls zu sehen.
Explosionen und Schüsse auf Videos von Terroranschlag in Ankara
Auf weiteren Videoaufnahmen waren eine Explosion und Schüsse zu hören. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu wurden Mitarbeiter des Unternehmens in Bunkern in Sicherheit gebracht. Die Umgebung sei abgesperrt worden.
Medien veröffentlichten Aufnahmen von Überwachungskameras, auf denen mutmaßliche Attentäter, ein Mann und eine Frau, mit Schusswaffen zu sehen waren. Der staatsnahe Sender DHA berichtete von drei Attentätern, die mit einem Taxi angekommen seien.
Angriff auf Rüstungsunternehmen
Das Unternehmen Türkische Luft- und Raumfahrt (Tusas) ist Entwickler und Produzent von Luft- und Raumfahrtsystemen wie Kampfflugzeugen und Drohnen. Tusas hat unter anderem die Prototypen des türkischen Kampfflugzeuges Kaan mitentwickelt. Das Gelände befindet sich etwa 40 Kilometer von Ankara entfernt.
In der Türkei findet in dieser Woche eine wichtige Verteidigungs-, Luft- und Raumfahrtmesse statt. Der Verteidigungssektor macht fast 80 Prozent der türkischen Exportleistung aus. 2023 exportierte das Land Verteidigungsgüter im Wert von 10,2 Milliarden Dollar (9,46 Milliarden Euro).
In der Türkei haben in der Vergangenheit sowohl die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) als auch die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK schwere Anschläge verübt, auch in der Hauptstadt Ankara.