Festnahme in Dänemark

Supermärkte und Cafés ausspioniert: Plante der Iran Anschläge in Berlin?

In Aarhus wurde ein Mann festgenommen, der in Berlin mögliche Ziele für Anschläge gegen das jüdische Leben ausgespäht haben soll.

Author - Berliner KURIER
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Blick auf die Neue Synagoge in Berlin. In Dänemark wurde jetzt ein Mann festgenommen, der in Berlin Ziele für Anschläge gegen das jüdische LEben ausgespäht haben soll (Symbolfoto).
Blick auf die Neue Synagoge in Berlin. In Dänemark wurde jetzt ein Mann festgenommen, der in Berlin Ziele für Anschläge gegen das jüdische LEben ausgespäht haben soll (Symbolfoto).Markus Wächter/Berliner KURIER

Es ist eine Meldung, die viele Menschen in Berlin in Angst und Schrecken versetzen dürfte: Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins SPIEGEL hat die Bundesanwaltschaft in Dänemark einen Mann festnehmen lassen, der offenbar mögliche Ziele für Anschläge in Berlin auskundschaftete. Der Auftraggeber soll laut dem Bericht der iranische Geheimdienst gewesen sein. Sollten Terroristen im Herzen der Hauptstadt brutale Anschläge verüben?

Däne (58) soll für den iranischen Geheimdienst Orte in Berlin ausgespäht haben

Der Mann soll im Auftrag des Geheimdienstes im Iran mehrere Orte in Berlin ausgespäht haben – damit sollten laut Bundesanwaltschaft mutmaßlich weitere geheimdienstliche Operationen vorbereitet werden. Es ist nicht auszuschließen, dass auch Anschläge gegen jüdische Ziele in der Hauptstadt erfolgen sollten.

Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen einen Mann, der in Dänemark festgenommen wurde. Er soll in Berlin mögliche Anschlagsziele ausspioniert haben.
Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen einen Mann, der in Dänemark festgenommen wurde. Er soll in Berlin mögliche Anschlagsziele ausspioniert haben.dpa

Der Festgenommene sei ein Mann, dessen Name mit Ali S. angegeben wird. Er soll ein 53 Jahre alter dänischer Staatsbürger mit afghanischen Wurzeln sein, nun nach Deutschland überführt werden. Informationen über den Mann habe das Bundesamt für Verfassungsschutz weitergeleitet, der Zugriff sei bereits am vergangenen Donnerstag in Aarhus erfolgt. Zu den Zielen, die er ausspähen sollte, gehörten laut einem Bericht drei Objekte, darunter auch der Sitz der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Berlin.

Bericht: Mann soll auch Supermärkte und Cafés ausgespäht haben

Allerdings soll er laut Berichten auch Cafés, Restaurants und Supermärkte besucht haben – und sich besonders für Personen interessiert haben, die in Deutschland das jüdische Leben repräsentieren. Die Generalbundesanwaltschaft wertet dieses Verhalten nun als „geheimdienstliche Agententätigkeit“. Ob es tatsächlich schon konkrete Anschlagspläne gab, ist unklar. Sorgen macht den Behörden laut einem Bericht der ARD allerdings, dass der Mann seine Anweisungen direkt von den Quds-Einheiten im Iran bekommen haben soll, einer Spezialeinheit, die Spionage im Ausland betreibt und militärische Aktionen ausführt.