Massaker in Uppsala

Schweden: Maskierter Mann tötet drei Menschen auf offener Straße

Mehrere Schüsse fielen am Dienstag vor einem Friseurgeschäft. Ist ein Bandenkrieg eskaliert?

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Ein Einsatzfahrzeug und ein Polizist stehen Einsatzort nach Schüssen am Vaksala-Platz im Zentrum von Uppsala in Schweden.
Ein Einsatzfahrzeug und ein Polizist stehen Einsatzort nach Schüssen am Vaksala-Platz im Zentrum von Uppsala in Schweden.Fredrik Sandberg/TT News Agency/AP/dpa

Wilde Schießerei in der schwedischen Stadt Uppsala am Dienstag. Ist hier ein Bandenkrieg eskaliert. Am Ende sind drei Menschen tot. Die Polizei ist in der Universitätsstadt mit einem Großaufgebot im Einsatz. Noch sind die Hintergründe der Geschehnisse völlig unklar, die Identität der Toten unbekannt.

Die Beamten sperrten das Gebiet großräumig ab. Es seien mehrere Notrufe eingegangen. Laut schwedischem Rundfunk wurde der Bahnverkehr am Abend vorübergehend eingestellt. Berichten zufolge soll ein maskierter Mann nach der Tat auf einem E-Scooter geflohen sein. Festgenommen wurde bislang niemand.

Das Problem der Bandenkriminalität in Schweden

Schweden ringt seit Jahren mit kriminellen Gangs, die immer wieder für tödliche Schüsse und vorsätzliche Explosionen verantwortlich sind. Bei einer ganzen Reihe unterschiedlicher Bandenkonflikte geht es um die Machthoheit im lokalen Drogengeschäft, um Einschüchterung und um Erpressung von Unternehmen und Privatpersonen.

Für die Taten rekrutieren die Banden oft minderjährige Teenager. Nach früheren Schätzungen der Polizei sollen mehr als 60.000 Menschen in dem skandinavischen Elf-Millionen-Einwohnerland Verbindungen zu kriminellen Banden haben.

In Uppsala waren erst im vergangenen Jahr zwei junge Männer im Zusammenhang mit der grassierenden Bandenkriminalität wegen des Mordes an der Mutter eines hochrangigen Bandenmitglieds verurteilt worden.