Schreck in der Abendstunde, Stromausfall im Atomkraftwerk! Kommt zum Glück nicht alle Tage vor, aber am Sonntagabend war es soweit - kein „Saft“! Und so schaltete sich die Anlage – nahe der deutschen Grenze zur Schweiz gelegen – automatisch ab.
Grund für die Schnellabschaltung war nach Angaben des Betreibers Axpo ein Ausfall der Netzanbindung. Aber die Firma betont in ihrer Erklärung zu dem Vorfall, dass die Anlage sei zu jedem Zeitpunkt in sicherem Zustand gewesen sei. Die Anlage tat genau das, was sie in solchen Fällen tun soll, sie reagierte laut Betreiberfirma „gemäss Auslegung“. Die Aufsichtsbehörde ENSI sowie weitere Behörden seien, wie in solchen Fällen vorgeschrieben, informiert worden.
Das Atomkraftwerk liegt in Döttingen im Kanton Aargau. Von dort sind es etwa sieben Kilometer Luftlinie zur deutschen Grenze südlich von Waldshut-Tiengen in Baden-Württemberg.
Wasserdampf trat aus Atomkraftwerk aus
Betroffen war der Reaktor in Block 2. „Durch die Abschaltung wurde nicht radioaktiver Wasserdampf über das Dach des Maschinenhauses (nicht nuklearer Teil) abgegeben“, teilte das Unternehmen mit. Block 1 lief demnach normal weiter. Die Ursache des Ausfalls der Netzanbindung werde untersucht.
Beznau 1 und Beznau 2 gingen 1969 und 1971 in Betrieb und gehören damit zu den ältesten noch betriebenen Atomkraftwerken der Welt. Die Schweiz hat einen Atomausstieg beschlossen, doch dürfen bestehende Anlagen so lange laufen, wie sie sicher sind. Die Axpo will Beznau 1 und 2 nach derzeitigen Plänen 2032 und 2033 vom Netz nehmen.