Hunderte Tonnen Öl an Bord

Öltanker brennt vor Kühlungsborn auf der Ostsee

Noch aus unbekannter Ursache ist ein Feuer auf einem Tanker ausgebrochen. Droht der Küste in Mecklenburg-Vorpommern jetzt eine Umweltkatastrophe?

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er Seenotrettungskreuzer Arkona der DGzRS bekämpft den Brand des Küstentankschiff „Annika“ in der Ostsee. Das 73 Meter lange Schiff befinde sich in der Mecklenburger Bucht zwischen Kühlungsborn und Warnemünde, teilte das Havariekommando mit.
er Seenotrettungskreuzer Arkona der DGzRS bekämpft den Brand des Küstentankschiff „Annika“ in der Ostsee. Das 73 Meter lange Schiff befinde sich in der Mecklenburger Bucht zwischen Kühlungsborn und Warnemünde, teilte das Havariekommando mit./Die Seenotretter - DGzRS/dpa

Der schwarze Rauch ist bis zur Küste sichtbar. Der 73 Meter lange Öl- und Chemikalientanker „Annika“ brennt nordöstlich von Kühlungsborn (Mecklenburg-Vorpommern) in der Ostsee. Wie die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger mitteilte, wurden alle sieben Besatzungsmitglieder vom Schiff gerettet. Alle geretteten Seeleute seien unverletzt. Von leichten Verletzungen bei mehreren Männern sprach dagegen das Havariekommando am Nachmittag.

Das brennende Küstentankschiff hat nach Angaben des Deutschen Havariekommando etwa 640 Tonnen Schweröl geladen. Was ist mit dieser Ladung, fragt man sich angesichts der dramatischen Bilder. Läuft davon etwas aus, droht Mecklenburg-Vorpommern eine Umweltkatastrophe an den Stränden westlich von Warnemünde!

Droht eine Ölpest an den Stränden westlich von Warnemünde?

Das Schiff befindet sich laut Einsatzleitung in der Mecklenburger Bucht zwischen Kühlungsborn und Warnemünde. Es liege viereinhalb Kilometer vor der Küste vor Anker und habe Verbindung zu einem Schlepper. Ein Notschlepper kühlte demnach die Außenhaut des Tankschiffs im Bereich des Hecks, wo sich der Maschinenraum befindet.

Noch scheint kein Öl auszulaufen. Und das Schweriner Umweltministerium erklärte am Freitag, dass das Unglück bisher zu keiner Gewässerverunreinigung geführt habe.

Das havarierte Schiffe hat über 600 Tonnen Schweröl geladen. Noch tritt offenbar kein Öl aus.
Das havarierte Schiffe hat über 600 Tonnen Schweröl geladen. Noch tritt offenbar kein Öl aus.Die Seenotretter - DGzRS/dpa

Das Feuer war am Freitagvormittag ausgebrochen. Drei Schiffe haben laut Havariekommando mit der Brandbekämpfung von außen begonnen. Ebenso seien mehrere Feuerwehr-Teams mit Hubschraubern auf dem Weg zum Tanker.

Per Hubschrauber eingeflogene Feuerwehrteams aus Kiel und Rostock befanden sich an Bord eines weiteren Behördenschiffs neben dem Havaristen. „Sie erkunden, ob es möglich ist, an Bord des Tankers zu gehen“, erklärte das Havariekommando. Weitere Einsatzkräfte, darunter Feuerwehrleute aus Lübeck, seien unterwegs.

Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) war der von dem brennenden Tanker aufsteigende Rauch am Vormittag „weithin bis an die Küste sichtbar“. Ihre Einsatzkräfte seien um kurz nach 09.00 Uhr per Funk alarmiert worden, teilte die Organisation in Bremen mit. Etwa eine Stunde später habe eines ihrer Boote dann die Besatzung an Bord genommen. 

Nach Angaben der DGzRS und des Havariekommandos befanden sich zunächst der Seenotkreuzer „Arkona“ sowie der Hochseebergungsschlepper „Baltic“ und das Mehrzweckschiff „Arkona“ bei der „Annika“. Die Schiffe sind unter anderem mit leistungsstarken Wasserwerfern und weiterer Ausrüstung zur Bekämpfung von Schiffsbränden ausgestattet. Das Seegebiet und der Luftraum um den Havaristen wurden im Umkreis von mehreren Kilometern vorsorglich gesperrt. ■