Gericht in Italien

Nord-Stream-Verdächtiger darf an Deutschland ausgeliefert werden

Ukrainer soll an der Sprengung der Gasleitung in der Ostsee beteiligt gewesen sein.

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Nach der Zerstörung von Nord-Stream 2 trat an der Oberfläche der Ostsee aus.
Nach der Zerstörung von Nord-Stream 2 trat an der Oberfläche der Ostsee aus.Danish Defence Command

Das italienische Kassationsgericht hat die Auslieferung des mutmaßlichen Drahtziehers der Anschläge auf die Nord-Stream-Pipeline in der Ostsee verfügt. Der tatverdächtige Ukrainer Serhii K. werde daher „innerhalb der nächsten Tage an Deutschland überstellt“, teilte dessen Anwalt Nicola Canestrini am Mittwochabend mit.

Die für den Transport von russischem Gas nach Deutschland gebauten Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee waren im September 2022 durch Sprengsätze schwer beschädigt worden. Vor drei Monaten war K., der Hauptverdächtige der Anschläge, in Italien gefasst worden und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Wegen Verfahrensfehlern wurde seine zunächst genehmigte Auslieferung nach Deutschland von einem Gericht gestoppt und zur erneuten Prüfung zurückgewiesen.

Nach seiner Auslieferung in die Bundesrepublik drohen K. im Fall eines Schuldspruchs bis zu 15 Jahre Haft. Der Mann bestreitet, an den Sabotageakten beteiligt gewesen zu sein. „So groß meine Enttäuschung auch ist, bin ich mir sicher, dass das in Deutschland stattfindende Hauptverfahren zu seinem Freispruch führen wird“, hofft sein Anwalt.