Ende in Sicht?

Israel stimmt Waffenruhe mit Hisbollah im Libanon zu

Nach mehr als einem Jahr heftiger gegenseitiger Angriffe will Israel den Krieg mit der Hisbollah im Libanon beenden. Die Waffen sollen ab morgen schweigen.

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Auch am Dienstag gingen die Angriffe Israels auf Ziele der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah weiter. Nun will Israel laut Premierminister Benjamin Netanjahu aber eine Waffenruhe.
Auch am Dienstag gingen die Angriffe Israels auf Ziele der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah weiter. Nun will Israel laut Premierminister Benjamin Netanjahu aber eine Waffenruhe.Rahim Rhaa/Imago

Kommt nun das Ende des Waffengangs? Israel hat nach den Worten von Regierungschef Benjamin Netanjahu am Dienstagabend einer Waffenruhe im Libanon zugestimmt. Das berichten mehrere israelische Medien. Die Waffenruhe soll demnach am Mittwochvormittag um 10 Uhr Ortszeit (9 Uhr deutscher Zeit) in Kraft treten.

Zuvor hatte Netanjahu angekündigt, diese dem Sicherheitskabinett vorzulegen. Eine Waffenruhe im Libanon werde es Israel erlauben, sich auf die „Bedrohung durch den Iran zu konzentrieren“. Auch nach der Zustimmung zu einer Feuerpause behalte sich Israel weiter „völlige militärische Handlungsfreiheit“ im Libanon vor, betonte Netanjahu. Man werde hart auf jeden möglichen Verstoß gegen eine Waffenruhe-Vereinbarung durch die Hisbollah reagieren. „Ein gutes Abkommen ist ein Abkommen, das man durchsetzt. Und wir werden es durchsetzen.“

Die vom iranischen Regime unterstützte Terrormiliz Hisbollah, hatte Israel am Tag nach dem Massaker am 7. Oktober vergangenen Jahres angegriffen. Israel hatte in den vergangenen Monaten aber immer heftiger die Miliz angegriffen und ganze Häuserblöcke im Libanon bombardiert unter denen sich Kommandostrukturen der Terrormiliz verborgen haben sollen. Zudem hatte Israel auch die führenden Köpfe der Hisbollah ausgeschaltet.

Israel habe Hisbollah „um Jahre zurückgeworfen“

Nach einem Jahr Krieg sei die Hisbollah sehr geschwächt, sagte Netanjahu zudem. „Es ist nicht dieselbe Hisbollah.“ Die proiranische Schiitenmiliz sei „um Jahre zurückgeworfen“.

Netanjahu sagte, Israel habe den Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sowie die restliche Führung getötet und den größten Teil des Raketenarsenals zerstört, ebenso wie ein unterirdisches Tunnelnetzwerk im Süden des Libanons. Zu heftigen Luftangriffen vor einer erwarteten Waffenruhe sagte Netanjahu: „In Beirut bebt die Erde.“

Nach einer Waffenruhe werde man sich auf den Konflikt mit dem Iran konzentrieren können, sagte er. Außerdem könnten sich die israelischen Soldaten vom Kampf erholen und das israelische Waffenarsenal erneuert werden. Mit einem Ende des Kriegs mit der Hisbollah werde die islamistische Hamas im Gazastreifen isoliert zurückblieben. Dies könne den Weg zu einer Vereinbarung über die Freilassung von rund 100 Geiseln ebnen.