Riesen-Razzia gegen die E-Zigarettenmafia! Der Zoll und die Polizei Berlin haben am Dienstagmorgen im Kampf gegen den Schmuggel und illegalen Verkauf von E-Zigaretten an Jugendliche mehrere Wohnungen und Büros in Berlin durchsucht. Dabei stießen die Fahnder auf Hunderttausende illegal eingeschleuste E-Zigaretten und Vapes.
Mega-Razzia von Polizei und Zoll gegen den Handel mit illegalen E-Zigaretten
Bei der Riesen-Razzia waren am Dienstagmorgen 500 Polizisten und Zollfahnder und sogar Spezialeinsatzkommandos gegen die Bande der mutmaßlichen Täter im Einsatz, wie mitgeteilt wurde. Dabei beschlagnahmte die Polizei 400.000 unversteuerte E-Zigaretten, 600 Kilogramm nicht versteuerten Tabak für Wasserpfeifen und mehr als 200.000 Euro Bargeld. Verdächtigt wird eine Bande aus acht mutmaßlichen Tätern im Alter zwischen 24 und 41 Jahren. Laut einem Bericht der Berliner Morgenpost sollen sie einer arabischstämmigen Clan-Familie angehören.
Durchsucht wurden 35 Wohnungen, Büros und Lagerräume sowie diverse Autos. An dem Einsatz waren auch die Brandenburger Polizei, die Steuerfahndung und das Technische Hilfswerk (THW) beteiligt. Der Steuerschaden durch das Einschmuggeln der Zigaretten soll mindestens 500.000 Euro betragen, wie es hieß.
E-Zigaretten über Internetwerbung an Jugendliche verkauft
Die Verdächtigen sollen die eingeschmuggelten E-Zigaretten mindestens seit Januar 2024 mit Hilfe von Werbung in Internetportalen und sozialen Medien wie Tiktok vor allem an Jugendliche verkauft haben. Nach dem Jugendschutzgesetz dürfen nikotinhaltige und -freie Einweg-E-Zigaretten jedoch nicht an Kinder und Jugendliche abgegeben werden. Die beschlagnahmten E-Zigaretten gelten wegen ihrer unbekannten Inhaltsstoffe und ihrer Abfüllmenge als gefährlich. So sind bei in Deutschland zugelassenen E-Vapes 600 bis 800 Züge möglich. Bei den beschlagnahmten Einweg-E-Zigaretten sollen es bis zu 10.000 sein.
Über die sozialen Medien vermarkteten die Zigarettenschmuggler die Vapes professionell und hatten dabei vor allem eine Zielgruppe im Blick. „Als „Lifestyle“-Produkt haben die E-Zigaretten und Vapes vor allem bei Jugendlichen - teils auch bei Kindern und jungen Erwachsenen - die Zigarette abgelöst“, betonte Tino Igelmann, Leiter des Zollkriminalamts. „Daher ist es besonders wichtig, die Gesundheit gerade unserer minderjährigen Bevölkerung mit solchen Ermittlungen zu schützen.“
Hintermänner des E-Zigarettenschmuggels noch nicht gefasst
Wer die unversteuerten Zigaretten am Zoll vorbei nach Deutschland geschmuggelt habe, sei bisher nicht ermittelt worden, hieß es. Die Verkäufer sollen aber gewusst haben, dass es um unversteuerte Ware ging. Zollkriminalamtschef Igelmann sprach von komplexen Ermittlungen, mit denen man ein deutliches Zeichen gegen Steuerhinterziehung und organisierte Kriminalität setze. Hauptziel sei es, die Strukturen der Täter zu zerschlagen und Vermögen einzufrieren.
Auch Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) sprach von einem großen Erfolg. „Ob mit gezielten Schlägen oder vielen Nadelstichen: Berlin wehrt sich. Wir zeigen der Organisierten Kriminalität die volle Härte des Staates.“ Für mehr Sicherheit in der Stadt sei eine enge Abstimmung und Zusammenarbeit der verschiedenen Behörden nötig.