Er war eine tickende Zeitbombe und tötete wohl aus Frust. Zwei junge Menschen starben bei seinem Messerangriff in einem Regionalzug im schleswig-holsteinischen Brokstedt. Mehrere Personen wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Jetzt muss der Palästinenser Ibrahim A. lebenslänglich ins Gefängnis.
Das Landgericht Itzehoe hat den Angeklagten im Prozess um die tödliche Messerattacke zu lebenslanger Haft wegen zweifachen Mordes verurteilt. Außerdem erkannte das Gericht am Mittwoch bei dem 34-Jährigen die besondere Schwere der Schuld, womit eine vorzeitige Haftentlassung weitestgehend ausgeschlossen ist.
Der Vorsitzende Richter Johann Lohmann sagte, der Prozess sei eine „außergewöhnliche Verhandlung“ über eine „außergewöhnlich erschütternde Tat“ gewesen. A. habe zwei Menschen getötet und über zahlreiche weitere Menschen Leid gebracht. Außer wegen zweifachen Mordes verurteilte das Gericht A. auch wegen dreifachen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher sowie schwerer Körperverletzung.
Verteidigung wollte formalen Freispruch
Das Gericht folgte mit dem Urteil im Wesentlichen der Forderung der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte dagegen einen formalen Freispruch und die Unterbringung in der Psychiatrie für A. gefordert, weil sie ihren Mandanten für psychisch krank und nicht schuldfähig hält. Ein psychiatrischer Gutachter hatte allerdings keine tatrelevante Einschränkung der Schuldfähigkeit festgestellt.