Wetterchaos in Golfstaaten

Dauerregen in der Wüste – die Emirate saufen ab

Hochwasser nach Starkregen in Dubai: Flughafen und Autoverkehr lahmgelegt.

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Hier rollt vorerst nichts mehr. Verlassene Autos stehen im Hochwasser auf einer Hauptstraße in Dubai.  
Hier rollt vorerst nichts mehr. Verlassene Autos stehen im Hochwasser auf einer Hauptstraße in Dubai. Jon Gambrell/AP/dpa

Regen, Regen, Regen – und das in einem der heißesten und trockensten Gegenden der Welt. In mehreren Staaten am Persischen Golf spielt das Wetter komplett verrückt, es schüttet ohne Ende! Selbst ältere Einwohner können sich an solche Wetterkapriolen nicht erinnern. Denn Wasser von oben ist hier eigentlich die Ausnahme.

Nach Starkregen und Überschwemmungen stehen in Dubai Autobahnen unter Wasser, der Internationale Airport lahmgelegt. Auf den sechsspurigen Schnellstraßen des Wüstenemirats kämpften sich die Autos am Mittwoch durch Wassermassen, was zu langen Staus führte. Am Flughafen saßen Passagiere fest. In den Vereinigten Arabischen Emiraten, zu denen auch Dubai gehört, waren am Dienstag bis zu 254 Millimeter Regen gefallen, so viel wie sonst in etwa zwei Jahren.

Wasser, wo sonst der Wüstenwind weht – mit dem Luxushotel Burj al Arab im Hintergrund. Schwere Regenfälle haben am Dienstag die Vereinigten Arabischen Emirate heimgesucht und Teile der wichtigsten Autobahnen überflutet.
Wasser, wo sonst der Wüstenwind weht – mit dem Luxushotel Burj al Arab im Hintergrund. Schwere Regenfälle haben am Dienstag die Vereinigten Arabischen Emirate heimgesucht und Teile der wichtigsten Autobahnen überflutet.Jon Gambrell/AP/dpa

Ein 70-jähriger Mann kam nach Polizeiangaben im Emirat Ras al-Chaima ums Leben, nachdem er mit seinem Auto weggeschwemmt wurde.

Flugpassagiere wurden gebeten, nur im äußersten Notfall zum Flughafen von Dubai zu kommen. „Flüge verspäten sich weiterhin oder werden umgeleitet“, sagte ein Flughafensprecher am Mittwoch. „Wir bemühen uns darum, den Betrieb unter sehr schwierigen Bedingungen so schnell wie möglich wiederherzustellen.“ Bei der Fluggesellschaft Emirates waren am Mittwoch zeitweise keine Check-ins möglich, weil Personal und Passagiere angesichts überfluteter Zufahrtsstraßen und eingestellter U-Bahn-Linien Schwierigkeiten hatten, den Flughafen zu erreichen.

Am weltweit verkehrsreichsten Drehkreuz für internationale Passagiere waren schon am Dienstag zahlreiche Flüge wegen des Starkregens gestrichen oder umgeleitet worden.

Unwetter am Golf: 18 Opfer im Oman

Überall in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Teilen Katars und in Bahrain hatten in den vergangenen Tagen starke Niederschläge bei Stürmen für Überflutungen gesorgt. In Oman waren infolge der Unwetter am Sonntag und Montag 18 Menschen ums Leben gekommen.

In den Staatsmedien war von der größten Niederschlagsmenge seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1949 die Rede, also weit vor der Gründung der Emirate im Jahr 1971. ■