Blutige Gefechte

Bericht: Viele Tote bei Kämpfen in Syrien ++ Massaker an Zivilisten

Drei Monate nach dem Sturz des syrischen Langzeitherrschers Baschar al-Assad kommt es in dessen früheren Hochburgen an der Küste zu heftigen Kämpfen mit den Sicherheitskräften.

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Syrien, Latakia: Die syrischen Streitkräfte rücken mit schweren Waffen in die Dörfer im Umland von Latakia vor, um gegen Anhänger des gestürzten syrischen Präsidenten al-Assad zu kämpfen. Rund drei Monate nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad ist es in Syrien zu schweren Zusammenstößen zwischen dessen Anhängern und Kämpfern der Übergangsregierung gekommen.
Syrien, Latakia: Die syrischen Streitkräfte rücken mit schweren Waffen in die Dörfer im Umland von Latakia vor, um gegen Anhänger des gestürzten syrischen Präsidenten al-Assad zu kämpfen. Rund drei Monate nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad ist es in Syrien zu schweren Zusammenstößen zwischen dessen Anhängern und Kämpfern der Übergangsregierung gekommen.Moawia Atrash/dpa

Bei Kämpfen zwischen Truppen der syrischen Übergangsregierung und bewaffneten Anhängern des im vergangenen Jahr gestürzten Langzeitherrschers Baschar al-Assad ist die Zahl der Todesopfer laut Aktivisten auf mehr als 200 gestiegen. Unter den Toten seien mindestens 93 Sicherheitskräfte der Interimsregierung sowie 120 bewaffnete Angreifer, berichtete die Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Die Gefechte konzentrieren sich auf das Gouvernement Latakia, eine Hochburg der religiösen Minderheit der Alawiten, der auch Assad angehört. Nach Angriffen von Assad-Sympathisanten am Donnerstag eskalierten die Kämpfe gestern. In der Provinzhauptstadt kam es laut der Beobachtungsstelle auch in der Nähe zweier Krankenhäuser zu Gefechten mit Toten auf beiden Seiten. Die Opferzahlen könnten weiter steigen.

Massaker an Zivilisten

Nach Angaben der in Großbritannien ansässigen Beobachtungsstelle, die den Konflikt über ein Netzwerk von Informanten verfolgt, sollen zudem mehr als 160 Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, von Kämpfern der neuen Machthaber hingerichtet worden sein. Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa erklärte am Freitag, dass jeder, der Übergriffe gegen Zivilisten begehe, hart bestraft werde. Berichte über Massaker erwähnte er jedoch nicht.