Furchtbare Tat im Bahnhof

18-Jähriger stößt Familienvater Treppe runter: Warum musste Ramesh K. sterben?

Familie K. aus Lüneburg steht noch immer unter Schock: Vor wenigen Tagen wurde Ramesh K. am Bahnhof die Treppe hinuntergestoßen und starb.

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Im Bahnhof Uelzen ereignete sich die schreckliche Tat.
Im Bahnhof Uelzen ereignete sich die schreckliche Tat.Schöning/Imago

Eine Familie trauert um ihren Ehemann, Vater und Schwiegervater: Ramesh K. (56) musste sterben, weil er im Zug eingeschlafen war und dann auf Amine Y. (18) traf. Der 18-Jährige trat den 56-Jährigen eine Treppe hinunter.

18-Jähriger tritt 56-Jährigen die Treppe runter

Der schreckliche Angriff ereignete sich in den Morgenstunden des 14. Juli. Ramesh K., Vater von vier Kindern, befand sich im Hundertwasser-Bahnhof von Uelzen in Niedersachsen. Eigentlich wollte er nach Lüneburg, wo er und seine Familie leben, doch er war so müde, dass er einschlief und dann seinen Ausstieg verpasste. „Er war am 13. Juli bei einer Familienfeier in Hamburg, ein Verwandter war Vater geworden. Später war er noch im Schanzenviertel, um dort nach dem Fest in einem afghanischen Restaurant nach einem neuen Job zu fragen“, erzählt seine Tochter Suman (24) der Bild-Zeitung. Zuvor soll er noch seine Frau angerufen und ihr gesagt haben, sie solle sich keine Sorgen machen, er wäre bald zu Hause.

Doch dann begegnete Ramesh K., während er sich im Bahnhof von Uelzen die Beine vertrat, dem Marokkaner Amine Y. Gegen 1.30 Uhr sollen Ramesh und Amine auf einer Treppe gestanden haben, als Amine plötzlich mit seinem Fuß ausholte und Ramesh gegen die Brust trat. Der Familienvater stürzte die Treppe hinunter, erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und starb. Amine Y., der wahrscheinlich unter Alkohol- und Drogeneinfluss stand, wurde festgenommen und sitzt aktuell in Untersuchungshaft, gegen ihn wurde ein Haftbefehl wegen Totschlags erlassen.

Das Opfer war versehentlich im Hundertwasser-Bahnhof gelandet.
Das Opfer war versehentlich im Hundertwasser-Bahnhof gelandet.Schöning/Imago

Trauer um Familienvater Ramesh K.

Ein genauer Grund für die Tat wurde bisher nicht kommuniziert. Doch der Schwiegersohn von Ramesh K. vermutet: „Die Polizei hat uns Videoaufnahmen gezeigt, auf denen man bereits vor der Tat den späteren Täter sieht, wie er meinen Schwiegervater verfolgt, ihm ständig hinterherläuft. Es wirkt so, als überlege er, wie er ihm den Rucksack rauben kann“, sagt der 28-jährige Akshay. „Da kommt ein Mensch und zerstört das Leben meines Schwiegervaters. Und dieser Mensch hat durch seine Tat auch eine ganze Familie zerstört. Wir können nicht fassen, was vorgefallen ist.“

Schon einen Tag zuvor fiel Amine Y. wegen verschiedener Delikte auf. Er soll einen Taschendiebstahl begangen und einen Mann geschlagen haben. Nur viereinhalb Stunden vor dem Angriff auf Ramesh K. ließ die Polizei ihn gehen.