Die Übertragung erfolgt beim Husten, Niesen oder bei engem Gesichtskontakt. In Hamburg ist die Zahl der Krankheitsfälle mit der Atemwegsinfektion Hib sprunghaft angestiegen. Beim aktuellen Ausbruch der bakteriellen Krankheit Haemophilus influenzae Typ b (Hib) erkrankten bisher 16 Menschen, drei kamen sogar ums Leben! Wie gefährlich ist der Ausbruch für ganz Deutschland und wer ist besonders gefährdet?
Schon seit Ende 2024 grassiert der Hib-Erreger in Hamburg. Bislang wurden 16 Erkrankungen festgestellt, drei Infizierte starben. Übertragen wird das Bakerium beim Husten und Niesen, doch beim aktuellen Ausbruch könnte der Erreger vermutlich auch indirekt über Zigaretten, Rauchzubehör, Essensbesteck und Utensilien zum Drogenkonsum weitergegeben worden sein, vermuten die Experten des Robert-Koch-Instituts (RKI).
Erkrankung kann schwere Folgen haben
In Deutschland sind Hib-Erkrankungen selten. Müssen wir jetzt einen massenhaften Ausbruch befürchten?Eine RKI-Sprecherin beruhigt: Erwachsene könnten zwar mit Hib im Nasenrachenraum besiedelt sein, Gesunde seien aber in der Lage, den Erreger zu eliminieren. Während eine Hib-Infektion also bei gesunden Menschen meist mild verläuft, kann sie bei Personen mit geschwächtem Immunsystem schwerwiegende Folgen haben – etwa Lungenentzündungen, Hirnhautentzündungen oder Sepsis. Laut RKI kann eine Erkrankung dann innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden.

Fallzahl bei den hib-Infektionen hat sich fast verdoppelt
Bundesweit wurden laut RKI in diesem Jahr bis zum 20. Juli bislang 27 Fälle gemeldet. Damit hat sich die Zahl fast verdoppelt! Im vergangenen Jahr wurden dem Institut im gleichen Zeitraum 16 Fälle übermittelt, im Jahr 2023 waren es 21 Fälle. Insgesamt gab es 2024 deutschlandweit 33 Erkrankungen und zwei Todesfälle (beide in Hamburg), 2023 waren es 35 Erkrankungen und vier Todesfälle.
Betroffen sind nach Angaben der Experten hauptsächlich Personen, die Drogen gebrauchen, und Personen ohne festen Wohnsitz. Das tritt bisherigen Erkenntnissen zufolge auch auf die Infizierten in Hamburg zu. Die Erkrankten hätten häufig intensivmedizinisch behandelt werden müssen, sagte eine Sprecherin der Hamburger Sozialbehörde.