Auf der Suche nach den beiden früheren RAF-Terroristen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub gab es erneut einen großen Polizeieinsatz in Berlin-Friedrichshain. Die Polizei hat am Dienstag eine Wohnung in einem Studentenwohnheim durchsucht. Unterdessen wurde bekannt, dass Burkhard Garweg wohl in direkter Nachbarschaft zum Bundeskriminalamt (BKA) wohnte.
Es gab keine Verhaftungen. Die Aufnahmen zeigen, wie schwer bewaffnete Polizisten mit Helmen in das Wohnheim an der Berliner Straße der Pariser Kommune eindrangen. Die Polizei setzte auch die Durchsuchung einer Wohnung in der Grünberger Straße in Berlin fort, die am Sonntagabend aufgeflogen war. Das Landeskriminalamt Berlin teilte zunächst keine weiteren Details mit. Die Suche fokussiert sich derzeit aber wohl auf Garweg: Dieser soll wahrscheinlich zeitweise auf einem Rollwagen-Gelände in Berlin-Friedrichshain gelebt haben – direkt neben einer Außenstelle des BKA.
RAF-Terrorist Burkhard Garweg ist weiter auf der Flucht
Die Polizei durchsuchte das Rollwagen-Gelände, der Bauwagen des Terroristen wurde abtransportiert und wird jetzt untersucht. Wie Bild berichtet, habe der 55-jährige Garweg überraschenderweise nur wenige Schritte von einer Außenstelle des Bundeskriminalamts (BKA) entfernt gelebt. Denn in unmittelbarer Nähe seines Verstecks am Markgrafendamm im Berliner Stadtteil Friedrichshain befindet sich seit April 2022 eine Berliner Filiale des BKA, so die Zeitung. Das Gebäude sei als Hochsicherheitstrakt ausgelegt, ausgestattet mit Überwachungskameras, Pollern und gemäß der Baubeschreibung sogar „durchwurfhemmender Verglasung“.

Weiter heißt es in Bild: In diesem Gebäude arbeiten hoch qualifizierte Ermittler, darunter erst im vergangenen Jahr neu eingestellte IT-Spezialisten. Besonders krass: Aus dem zehnten Stockwerk des 30.000 Quadratmeter großen BKA-Bürokomplexes habe man einen perfekten Blick auf den Bauwagen von Garweg gehabt. Allerdings war die Terrasse nicht einsehbar. Über dem Platz vor seiner Unterkunft hatte der RAF-Terrorist einen Sonnen- und Sichtschutz montiert, so Bild. Aus leuchtend gelben Brettern.

Die Fahndung ins Rollen gebracht hatte eine andere gesuchte RAF-Terroristin. Am 26. Februar war in Berlin Daniela Klette verhaftet worden. Die 65-jährige und Garweg und Staub waren vor mehr als 30 Jahren untergetaucht. Alle drei waren Mitglieder der ehemaligen linken Terrororganisation Rote-Armee-Fraktion (RAF). Garweg und Staub sind weiterhin auf der Flucht. ■