Hier bahnt sich womöglich ein Justiz-Skandal an. In Brandenburg/Havel soll im dortigen Maßregelvollzug ein Kind missbraucht worden sein. Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt wegen des „Tatvorwurfs des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern“, sagte eine Sprecherin. Zuvor hatten die „Potsdamer Neuesten Nachrichten“ (PNN) und der „Tagesspiegel“ berichtet.
„Es gab einen gravierenden Vorfall im Maßregelvollzug Brandenburg an der Havel“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums auf Anfrage.
Es seien „unverzüglich Maßnahmen zur schnellen Aufklärung ergriffen“ worden. Zudem habe es am 4. und 6. November vor Ort „anlassbezogene Prüfungen in der betroffenen Klinik“ gegeben. Am 10. November habe das Ministerium bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige erstattet.
In der gesicherten Einrichtung sind Straftäter mit einer psychischen Erkrankung oder einer Suchterkrankung untergebracht.
Und es gab erste Konsequenzen: Der Tagesspiegel berichtete am Donnerstag, dass laut Ministerium die Klinikleitung des Maßregelvollzuges gefeuert wurde.
Weitere Details wurden zunächst nicht genannt. „Im Hinblick auf die laufenden Ermittlungen und zum Schutz der Persönlichkeitsrechte der Beteiligten werden derzeit keine weitergehenden Auskünfte erteilt“, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft.
Verdacht richtet sich nicht gegen Mitarbeiter des Maßregelvollzugs
So ist bis jetzt nicht bekannt, wie das Kind in die Einrichtung gelangte und gegen wen ermittelt wird. Der Vorfall soll bereits vor mehreren Monaten passiert sein. Der Verdacht richtet sich gegen Patienten, nicht gegen Beschäftigte der Klinik.


