„Ich steche dich ab!“

Brutaler Messer-Mann vor Gericht: Er beging 16 Überfälle in Berlin!

Mit jeder Tat wurde seine Gier größer. Ein Geschäft überfiel er gleich mehrfach.

Author - Berliner KURIER
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Der Angeklagte Ibrahim El-H. (33).
Der Angeklagte Ibrahim El-H. (33).Pressefoto Wagner

Ein Raubzug durch die Stadt: 16 Überfälle innerhalb von drei Monaten gehen auf das Konto von Ibrahim El-H. (33). Miese Auftritte eines Mannes mit Schauspielausbildung. Um Luxus-Geschäfte machte er allerdings einen Bogen, schlug bei Discountern zu oder in Bars, raubte eine Tankstelle aus.

Die Serie begann in einer Mäc-Geiz-Filiale in Neukölln – und endete auch dort. Als El-H. zum dritten Mal dort aufschlug, spottete er obendrein und rief einem Verkäufer zu: „Ich bin es, Bruder!“ Mal kam er mit, mal ohne einen Komplizen. Mitarbeiter wurden mit einem Messer oder einer vorgetäuschten Knarre in Angst und Schrecken versetzt, in einigen Fällen auch gefesselt. Immer wieder unter üblen Drohungen: „Ich steche dich ab!“

Erst trank er ein Bier, dann würgte er die Kellnerin

Der erste Raub am 12. Oktober vorigen Jahres. Beim Non-Food-Discounter drohte er mit einer vermeintlichen Schusswaffe in seiner linken Jackentacke. Ibrahim El.-H. nun in seinem Geständnis: „Ich habe nur so getan, als wäre ich bewaffnet." 4.505 Euro sackte er ein. 18 Tage später war er wieder pleite – und schlug zu. Diesmal betroffen eine Cocktail-Bar in Treptow. Am frühen Morgen nahm er eine Schere, bedrohte einen Kellner, verlangte Bares, fesselte sein Opfer. Die Anklage: „Er verließ die Bar mit 14.480 Euro.“

Die Gier wurde immer größer: Nur drei Tage später ein Überfall auf eine EuroShop-Filiale – ein Mitarbeiter zählte gerade die Tageseinnahmen. El-H. soll ihn an der Schulter gepackt, ihn mit einem Messer bedroht haben: „Wo ist der Tresor?“ Mit 1.550 Euro floh er.

Schlag auf Schlag ging es in den nächsten Wochen. Der Räuber, vollbärtig und kräftig, trank in einer weiteren Bar erst ein Bier, griff dann am frühen Morgen eine Kellnerin von hinten, würgte sie, raubte Einnahmen in Höhe von 335 Euro. Frech stand er zum zweiten Mal vor einem Opfer: „Diesmal habe ich ein größeres Messer dabei!“ Und forderte: „Bring mich zum Tresor.“ 874 Euro für eine Tat, bei der eine Strafe von mindestens fünf Jahren droht.

In der Silvesternacht wollte er als Tankstellen-Räuber abkassieren. In Lichtenberg drohte er laut Anklage einem Mitarbeiter: „Ich bin vorbestraft, ich werde dich abstechen.“ El-H. zu dem Fall: „Der Mann war von meinem Auftreten gar nicht beeindruckt.“ Bargeld gab es nicht – er und ein Komplize sackten Zigaretten im Wert von 4.275 Euro ein.

Er hinterließ Spuren – die Polizei kam ihm auf die Schliche. Festnahme am 7. März. Sein Verteidiger: „Eine Drogenproblematik.“ Lange Haft droht – da kann er nur aufs Knast-Theater hoffen. Fortsetzung 11. September. KE.