Erst flogen Flaschen, dann wurden Messer gezückt im Streit zweier Gruppen junger Männer. Bis Mohamad B. (19) mit zwei tiefen Stichen im Rücken an einem Spielplatz gefunden wurde.
Nach der Messer-Gewalt in Spandau steht Afghane Mahmodoullah S. (19) vor dem Landgericht. Totschlag wird ihm vorgeworfen. Er bestreitet: „Ich habe ihn nicht getötet. Ich möchte der Familie mein Beileid aussprechen.“
Ein Machtkampf unter Jung-Dealern soll zum tödlichen Angriff geführt haben. Eine „afghanische Gruppe“ und eine „arabische Gruppe“ standen sich gegenüber. Es ging um den Münsinger Park. Ein Ort, der seit Jahren für Drogen, Schlägereien berüchtigt ist.
Messergewalt unter Afghanen und Arabern
Mohamad B. war mit der „arabischen Gruppe“ unterwegs. Erst kurz vor der blutigen Nacht war er dazugestoßen. Nachdem er als Koch-Azubi eine wichtige Prüfung verhauen hatte, suchte er wohl Ablenkung und Trost.
Am Abend des 5. November saß B. mit den Kumpels in einer Kneipe. Bis einige Männer aus der verfeindeten Gruppe grölend vor dem Lokal standen, Flaschen warfen, forderten: „Kommt raus!“
Sie schlichen aus der Hintertür, wurden aber schnell entdeckt. Die Anklage: „Mahmodoullah S. verfolgte auf der Borkzeile den aus Angst vor ihm flüchtenden Mohamad B.“ Auch B. zog ein Messer, wollte den Verfolger auf Abstand halten, stach im Rennen nach hinten. Bis er im Rücken getroffen wurde.