Trotz Nullnummer

Trainerwechsel: Das hat Stefan Leitl bei Hertha BSC schon bewegt

Das 0:0 gegen den 1. FC Nürnberg war zwar keine Gala, aber Fabian Reese, Florian Niederlechner  & Co. glauben, dass es nach der traurigen Zeit unter Coach Cristian Fiel endlich in die richtige Richtung geht.

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Herthas neuer Trainer Stefan Leitl klatscht zwar noch nicht euphorisch, aber er klatsch Beifall. Das gefällt auch Fabian Reese.
Herthas neuer Trainer Stefan Leitl klatscht zwar noch nicht euphorisch, aber er klatsch Beifall. Das gefällt auch Fabian Reese.Jan-Philipp Burmann/City-Press

Wieder kein Heimsieg, aber die Elend-Serie von vier Pleiten am Stück ist gestoppt! Hertha BSC holt beim Debüt von Trainer Stefan Leitl (47) mit dem 0:0 gegen den 1. FC Nürnberg vor 41.752 Zuschauern im Olympiastadion einen Punkt. Und tankt neuen Mut. Bleibt nur die Frage: War das wirklich schon die Wende oder sind die eigenen Ansprüche nach der irgendwie bleiernen Zeit unter Coach Cristian Fiel (44) nur so extrem runtergedimmt?

Zahlt sich der Wechsel von Fiel zu Leitl also schon aus? Ein Befreiungsschlag im Tabellenkeller war die Nullnummer gegen den Club nicht wirklich, aber doch glauben viele, nach nur drei Übungseinheiten schon die Handschrift des neuen Trainers ausmachen zu können. Vorneweg Fabian Reese (27).

Fabian Reese spricht von „Riesenschritt“

Der Flügelflitzer, der zweimal die Führung auf dem Fuß hatte, sprudelt förmlich über: „Gegen den Ball war es mit unser bestes, wenn nicht unser bestes Spiel.“ Damit nicht genug. Reese schwärmt weiter: „Es war definitiv ein Riesenschritt. Wir hatten eine Mentalität auf dem Platz. Es ist lange her, dass mal ein Pressing so gut funktioniert hat im Olympiastadion. Ich kann mich an kein Spiel erinnern, in dem der Gegner so ungefährlich war.“

Herthas Florian Niederlechner haute sich gegen Nürnberg wie immer voll rein, mit einem Tor konnte er sich aber nicht belohnen.
Herthas Florian Niederlechner haute sich gegen Nürnberg wie immer voll rein, mit einem Tor konnte er sich aber nicht belohnen.Jan-Philipp Burmann/City-Press

Florian Niederlechner (34), der mit Leitls Spielidee als echter Mittelstürmer in die Startelf gerückt war, glaubt: „Die Fans haben gesehen und honoriert, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben. Das war ein Schritt in die richtige Richtung. So müssen wir weitermachen.“ Auf jeden Fall gab es aus der Ostkurve nicht wie zuletzt Pfiffe und Bierbecher.

Auch Trainer Leitl sieht sein Debüt positiv: „Wir wollten aktiv sein und hohe Ballgewinne haben. Ich denke, das ist uns gut gelungen.“ Noch viel wichtiger: Erstmals seit gefühlt ewigen Zeiten stand die blau-weiße Defensive. Intensität und Arbeitsmoral passten. Nur in Sachen Gefahr vor des Gegners Tor blieb alles beim Alten.

Tjark Ernst ist wieder Herthas Nr. 1

Noch. Niederlechner ist überzeugt, dass es jetzt vorwärts geht: „Vorne waren wir in der Box wieder präsenter. Jeder hat gekämpft und ist marschiert. So müssen wir auftreten und die Punkte in Elversberg holen. Nun haben wir eine Woche, um den Trainer und seine Spielphilosophie besser kennenzulernen – das wird uns helfen.“

Geholfen hat der Trainerwechsel auf jeden Fall Tjark Ernst (21). Der Stammkeeper musste zuletzt unter Fiel seinen Platz im Tor für Marius Gersbeck (29) räumen. Gegen Nürnberg kam er zurück und wird weiter wieder die Nr.1 sein. Leitl: „Mein Bauchgefühl hat mich bestätigt, Tjark hatte eine souveräne Leistung, auch wenn er nicht wirklich geprüft wurde. Er spielt, solange er nicht gesperrt oder verletzt ist.“