Piatek verschießt Elfer, Hertha geht unter
Das Minimalziel von 20 Punkten ist nicht erreicht. Der Druck auf Trainer Labbadia und Manager Preetz wird größer.

Jetzt wird es ungemütlich bei Hertha BSC. Die Hinrunde ist beendet und das Minimalziel von 20 Punkten nicht erreicht. Die Blau-Weißen verlieren ihr Heimspiel gegen Hoffenheim mit 0:3 (0:1) und stecken mit nur 17 Punkten im Abstiegskampf. Und alles nur, weil Stürmer Kris Piatek einen Elfer verschoss.
Der Coach hatte vor dem Spiel geblufft. Er hatte einen Startelf-Einsatz für nicht möglich gehalten, so hatte er es am Montag wenigstens gesagt. Doch der Brasilianer stand trotzdem bei Anpfiff auf dem Platz, stattdessen saß Dodi Lukebakio auf der Bank.
Hertha kontrollierte gegen Hoffenheim zunächst das Spiel. Es ging auch mehr in der Offensive. Kein Wunder! Cunha kurbelte die Angriffsmaschine an. In der 11. Minute dann die große Hoffnung auf ein Tor. Hoffenheims Adams hatte Jhon Cordoba im Strafraum am Fuß erwischt. Der Kolumbianer fiel etwas theatralisch. Schiri Harm Osmers gab den Elfer. Hätte nicht jeder Unparteiische gemacht. Doch die Blau-Weißen nahmen nicht mal das Geschenk an.
Piatek lief völlig nervös im Trippelschritt an, schoss zu schwach und unplatziert, sodass Hoffenheims Keeper Oliver Baumann ohne große Mühe parieren konnte (12.). Das konnte doch nicht wahr sein. Der 22-Millionen-Mann, der im Januar 2020 vom AC Mailand kam, zeigte Nerven und verschoss so den möglichen Dreier.
Mit einer frühen, beruhigenden Führung wären die Blau-Weißen auf der Siegerstraße gewesen. So agierten sie trotz Überlegenheit weiter verunsichert. Nach Cunhas Pass haute Cordoba über den Ball und auch Peter Pekariks anschließender Schuss flog hoch übers Tor (17.). In der 31. Minute köpfte Cordoba übers Gehäuse. Torchancen nicht genutzt und das rächte sich dann. Sebastian Rudy traf nach dem ersten schnellen Angriff der TSG fast wie aus dem Nichts zum 1:0 (33.). Bitter! Mit dem Rückstand ging es in die Pause.
Hertha versuchte nach Wiederanpfiff alles, aber es gelang nichts! Cordoba (46.) und Cunha (50.) zielten neben das Gehäuse. Labbadia setzte danach auf noch mehr Offensive. In der 60.Minute kamen Dodi Lukebakio für Vladimir Darida und Luca Netz für Maxi Mittelstädt. Doch auch das half nichts. Ganz im Gegenteil. TSG-Stürmer Andrej Kramaric machte ohne viel Mühe das 2:0 (68.) und traf per Freistoß auch noch zum 3:0 (88.)
Da war die vierte Heimpleite der Saison perfekt. Hertha steckt jetzt mitten im Abstiegskampf. Der erhoffte Aufschwung im Januar fand nie statt. Nur vier Punkte aus vier Spielen gegen Krisenklubs. Das ist absolut zu wenig und niederschmetternd. Jetzt wird der Druck auf Labbadia und Manager Michael Preetz immer größer. Das nächste Heimspiel gegen Bremen muss gewonnen werden. Es wird zum echten Wahrsager für Labbadia und Preetz.