Fabian Reese darf diese Woche sehr gespannt sein auf das Wiedersehen mit Pal Dardai. In Kiel hat der Flügelflitzer beim 3:2 mit dem Siegtor sowie zwei Torbeteiligungen ein nahezu perfektes Spiel auf den Rasen gebracht. Grund genug für reichlich Lob. Doch Dardai tickt da etwas anders: „Trotzdem bin ich sehr kritisch mit ihm. Er weiß das. Ich will ihn noch besser machen.“
Da haben sich scheinbar zwei gefunden, die Hertha wieder richtig Leben einhauchen. Der Coach trimmt die Blau-Weißen immer mehr auf seinen Kurs und vor allem Richtung Erfolg. Fabian Reese hat nebenbei noch Zeit für Aktionen, die so richtig ans Herz gehen. Der letzte Akt bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte im Holstein-Stadion war für Fabian eine Herzensangelegenheit. Kurz nach Ende des Spiels rückte für den gebürtigen Kieler alles Sportliche in den Hintergrund angesichts des Schicksals eines Holstein-Anhängers. Der 16-Jährige ist an Lymphdrüsenkrebs erkrankt.
Hertha-Fans spenden ordentliche Summe für erkrankten Kiel-Fan
Mit einem Plastikeimer in der Hand ging Reese (24) über den Platz vom Hertha- zum Holstein-Fanblock. In dem Eimer war Geld, das die Berliner Fanszene für den jungen Mann und dessen Familie gespendet hat.

„Da ist eine ordentliche Summe zusammengekommen“, sagte Reese im TV-Interview. „Und da sind sie auf mich zugekommen. ‚Pass auf, willst Du das nicht übergeben.‘“ Er könne nur „seinen Hut ziehen. Ich glaube, in den Farben getrennt, in der Sache vereint, passt da ganz gut“, meinte er. „Ich glaube, das war eine schöne Geste, dass da Fußball extrem nebensächlich wird.“
Aktion der Fans zeigt, dass der Fußball nur die schönste Nebensache der Welt ist
Die Kieler Fanszene hatte einen Spendenaufruf gestartet und angekündigt, rund um das Spiel gegen die Blau-Weißen Spenden einzusammeln. Auch Hertha BSC hatte auf seinen Reise-Infos auf die Aktion hingewiesen.
Mit seinem Engagement rundete Reese den erfolgreichen Ausflug der Blau-Weißen an die Förde ab. Sportlich gewonnen, menschlich total überzeugt – wenn Hertha das auch in der Zukunft auf die Reihe bekommt, dann kann die Zweite Liga nach der zuletzt so dunklen Bundesliga-Saison zu einer verdammt schönen Zeit werden.


