Last-Minute-Glück

Hertha BSC siegt 2:0, weil es bei Jahn-Keeper Gebhardt so schön flutscht

Hertha krampfte lange beim Heimspiel gegen Regensburg, am Ende gewinnen die Blau-Weißen durch zwei Torwart-Patzer.

Author - Wolfgang Heise
Teilen
Florian Niederlechner und Ibo Maza jubeln über ihre späten Tore. Hertha siegt 2:0 gegen Regensburg.
Florian Niederlechner und Ibo Maza jubeln über ihre späten Tore. Hertha siegt 2:0 gegen Regensburg.City-Press

Der erste Heimpflichtsieg ist da! Hertha BSC krampft sich im Olympiastadion vor 42.355 Fans zum 2:0 (0:0) gegen Aufsteiger SSV Jahn Regensburg mit einem Last-Minute-Sieg. Wer machte es möglich? Superjuwel Ibo Maza (18), Super-Routinier Florian Niederlechner und Regensburg-Torwart Felix Gebhardt...

Erstes Spiel nach dem Abgang von Torjäger Haris Tabakovic zu Bundesligist TSG Hoffenheim. Trainer Cristian Fiel sorgte für eine Überraschung. Nicht Stürmer-Routinier Florian Niederlechner, der zuletzt als Joker beim 5:1-Pokalsieg einen Doppelpack hinlegte, stand in der Startelf, sondern Neuzugang Luca Schuler vom 1. FC Magdeburg. 

Schuler scheitert nach vier Minuten

Hertha-Stürmer Luca Schuler ersetzte Haris Tabakovic und traf nicht.
Hertha-Stürmer Luca Schuler ersetzte Haris Tabakovic und traf nicht.City-Press

Nach nur vier Minuten hätte der 1,90-Meter-Stürmer der Held werden können. Doch völlig frei stehend zimmerte er den Ball aus elf Metern übers Tor. Zu überhastet, der Druck wegen des Tabakovic-Erbes ist groß...

Ansonsten blieb Schuler unauffällig, wie auch schon Fluppe litt der Mittelstürmer am mangelnden blau-weißen Flügelspiel. Es war ein seltsam uninspirierter Heim-Auftritt des Hertha-Teams. Als echte Aktivposten waren nur Deyo Zeefuik, Michal Karbownik und Derry Scherhant in der ersten Halbzeit zu sehen. 

Die Regensburger hatten sich clever ein Abwehrbollwerk aufgebaut und Hertha fand bei der Hitze keine zündende Idee, dieses zu durchbrechen. Nicht mal die Trinkpause nach 23 Minuten mit neuen taktischen Anweisungen Fiels half, um mehr Schwung reinzubekommen. So ging es ohne Tor zur Pause.

Nach dem Wiederanpfiff ging es erst so weiter, dann nahm Fiel in der 59. Minute einen Dreifachwechsel vor. Niederlechner für Schuler, Pascal Klemens für Diego Demme und Michael Cuisance für Karbownik. Danach mehr Druck nach vorne? Nein! Auch die Einwechslung von Palko Dardai für Marten Winkler (71.) brachte nicht viel. 

Maza und Niederlechner mit spätem Torglück

Regensburg tat dann den Blau-Weißen sogar noch den Gefallen und musste ab der 79. Minute mit zehn Mann auskommen, weil Mansour Ouro-Tagba völlig ungestüm Niederlechner ins Schienbein trat und dafür glatt Rot sah.

Als sich fast alle schon mit einer Nullnumer abgefunden hatten, blitzte dann Maza in der 90. Minute auf. Der offensive Mittelfeldspieler spielte im Regensburger Strafraum Hacken-Doppelpass mit Jonjoe Kenny und traf aus spitzem Winkel. Regensburg-Keeper Felix Gebhardt ließ den Ball durch die Beine flutschen - 1:0.

Florian Niederlechner sorgte dann noch für den glücklcihen Nachschlag und traf in der Nachspielzeit zum 2:0 (90.+6). Wieder ließ Gebhardt den Ball flutschen, diesmal durch die Hände. Zwei Torwart-Blackouts bringen Hertha den Sieg in der Schlussphase.