Fouls unter Freunden

Hertha BSC: Gibt es wieder eine Gelb-Orgie gegen den KSC?

Bei Herthas 3:1-Sieg in Karlsruhe gab es zehn Gelbe Karten. Diesmal könnte das fatal für die Blau-Weißen werden.

Author - Wolfgang Heise
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Herthas Kampfmaschine Deyo Zeefuik sah schon neunmal die Gelbe Karte in dieser Saison. Seine zweite Sperre droht.
Herthas Kampfmaschine Deyo Zeefuik sah schon neunmal die Gelbe Karte in dieser Saison. Seine zweite Sperre droht.Imago Images/Contrast

Hertha BSC und der Karlsruher SC, eine innige Freundschaft seit Jahrzehnten. Doch auf dem Platz ging es zuletzt gar nicht so friedlich zu. Bei Hertas 3:1-Sieg beim KSC hagelte es Gelbe Karten im Minuten-Takt. Zehnmal zückte damals Schiri Florian Heft den Karton. Wird es Sonnabend (13 Uhr) im Olympiastadion wie der eine Gelb-Orgie?

Die Fans aus Berlin und Karlsruhe feierten gemeinsam nach dem Abpfiff. Doch die Bilanz auf dem Platz sah so aus: Sechsmal Gelb für Karlsruhe, viermal für Hertha. Es sieht wieder nach einem echten Fight unter Freunden aus.

Sieben Hertha-Profis droht Gelb-Sperre

Der Hauptstadtklub braucht Punkte im Abstiegskampf und endlich mal wieder einen Heimsieg. Der letzte liegt nämlich erschreckende fünf Monate zurück (3:1 gegen Braunschweig). Auch der KSC stottert nach starker Hinrunde und stürzte von Platz 2 auf Rang 10 ab.

Das Problem im Schlussspurt bei Hertha BSC. Sieben Profis drohen ausgerechnet jetzt Gelbsperren. Deyo Zeefuik und Marton Dardai stehen nach neun Kartons schon vor ihrer zweiten Zwangspause. Michael Cuisance, Jonjoe Kenny, Pascal Klemens, Toni Leistner und Ibo Maza sammelten bisher vier Verwarnungen.

Leitl knallhart: „Handbremse? Dann Ersatzbank!“

Von nachlassender Aggressivität in den Zweikämpfen wegen drohender Sperre will Hertha-Trainer Stefan Leitl nichts wissen. Da droht er schonmal vorab mit einer anderen Höchststrafe. Leitl im O-Ton: „Wenn es eine Handbremse beinem Spieler geben sollte, der vorbelastet ist, dann kann er gerne diese Handbremse benutzen – bei mir auf der Bank.“

Schongang unter Freunden gibt es nicht. Leitl knallhart: „Es kommen 60.000 Leute ins Stadion, die wollen einen gewinnen sehen. Und das wollen wir sein. Im Fußball sind die Währung Siege, ich bin egoistisch, ich will gewinnen.“ Mal sehen, wie viele Profis bei der nächsten Auswärtspartie in Köln dann gesperrt sind …