Autsch, 0:2!

Corona-Wahnsinn bei Hertha BSC: Virus dämpft Aufschwung der Berliner

Hertha fühlt sich nach dem überraschenden Sieg in Hannover bereit für weitere Erfolge. Ein gebürtiger Berliner dämpft die zarten Hoffnungen der Berliner.

Author - Berliner KURIER
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Dawid Kownacki von Hertha BSC am Boden. Die Berliner kassierten am Samstag ein 0:2.
Dawid Kownacki von Hertha BSC am Boden. Die Berliner kassierten am Samstag ein 0:2.Sebastian Räppold/Matthias Koch/imago

Eine neue Variante des Coronavirus hat die ambitionierten Pläne von Hertha BSC nach dem überraschenden ersten Saisonsieg bei Hannover 96 wieder zum Erliegen gebracht. Anstatt den SC Paderborn mit einem Sieg in der Tabelle der 2. Fußball-Bundesliga zu überholen, verbleiben die Berliner nach der 0:2 (0:1)-Niederlage vor 44.718 Zuschauern im Berliner Olympiastadion im unteren Drittel der Tabelle und müssen weiter auf den ersten Heimsieg seit dem 4. Mai warten.

Hertha bleibt mit fünf Punkten im unteren Drittel der Tabelle

„Die meisten Spieler von uns waren fünf-, sechsmal beim Arzt seit Samstagabend. Das lässt sich ein bisschen erklären, dass vielleicht die eine oder andere Energiereserve gefehlt hat gerade bei dem Wetter“, sagte Hertha-Kapitän Fabian Reese, „das hatte ich während der Pandemie nicht in so einem großen Ausmaß erlebt“. Trotzdem wollte der Stürmer die Malaise nicht als Ausrede für eine erneute Heimpleite gelten lassen. Allerdings sei das Spiel bei den hochsommerlichen Temperaturen „uns allen schon sehr an die Substanz gegangen“.

Für Hertha wurde das Spiel gegen Paderborn zur Heim-Pleite.
Für Hertha wurde das Spiel gegen Paderborn zur Heim-Pleite.O. Behrendt/imago

Anders als beim Überraschungssieg in Hannover präsentierten sich die Berliner nicht so aggressiv und willig im Spiel gegen den Ball. „Wir haben alles dafür getan, dass eine fitte Mannschaft auf dem Platz steht. Die Jungs haben alles versucht“, sagte Hertha-Trainer Stefan Leitl. So hätte sich Hertha in der 23. Minute durch Dawid Kownacki in Führung gehen können, doch Paderborns Kapitän Felix Götze kratzte den Kopfball für seinen bereits geschlagenen Torhüter Dennis Seimen von der Linie. Eine Viertelstunde später gelang dann Filip Bilbija die Gästeführung.

Hertha selbst hatte nach dem Seitenwechsel den Ausgleich auf den Fuß (52.), besser machte es Bilbija mit seinem zweiten Treffer per Elfmeter sechs Minuten später. „Sicherlich haben uns hinten raus die Körner gefehlt, das nehme ich aber nicht als Entschuldigung“, sagte Hertha-Trainer Leitl, der unter der Woche nur in Kleingruppen trainieren konnte und auch - anders als sonst - nicht öffentlich trainieren ließ.

Heftiger Zusammengroß: Große Sorge um Dawid Kownacki

Mehr noch als die Niederlage schmerzt der Ausfall von Kownacki, der in der 76. Minute mit Paderborns Schlussmann Seimen zusammengeprallt war und das Feld verlassen musste. „Er hat aus dem Ohr geblutet, jetzt ist Dawid im Krankenhaus. Wir hoffen, dass er schnell wieder bei uns ist“, sagte Leitl. (dpa)