Hertha BSC ist endlich drin in der Saison. Im Flutlichtspiel bei Hannover 96 geht den Blau-Weißen beim starken 3:0 (0:0) das erhoffte Licht auf. Der erste Sieg in der neuen Saison der 2. Bundesliga soll nun der Anfang einer grandiosen Spielzeit werden.
Ausgerechnet Hannover – nach der Länderspielpause ist das Duell beim Ex-Klub von Herthas Trainer Stefan Leitl eine echte Herausforderung. Die 96er sind Tabellenführer, ausgerechnet dort will Hertha den Bock umstoßen. Leitl versucht das mit gleich drei neuen Spielern im Vergleich zum 0:2 gegen Elversberg. Wunderkind Kennet Eichhorn (feiert sein Startelf-Debüt), Marten Winkler und Dawid Kowniacki kommen für Linus Gechter (Gelb-Rot-Sperre), Maurice Krattenmacher und Jon Dagur Thorsteinsson (beide Bank) ins Team.
Marten Winkler ist es ein Volltreffer für Hertha BSC
Vor allem bei Winkler ist es ein Volltreffer. Der Mittelfeldmann ist omnipräsent und in der 39. Minute die Lebensversicherung. Da kratzt er die beste Chance von Hannover 96 von der Linie. Die zweite gute Möglichkeit des Tabellenführers vor der Pause klärte Torwart Tjark Ernst mit einer Glanzparade (9.). Mehr Herrlichkeit hatte Hannover vor der Pause abgesehen vom Feuerwerk der Fans zu Beginn des Spiels nicht im Angebot.
Und Hertha? Die Blau-Weißen waren zu Beginn vor allem darum bemüht, keine Fehler zu machen. Das klappte in der Defensive besser als offensiv. So einigen vielversprechenden Aktionen nach vorn fehlte der entscheidende Zug zum Tor. Die beste Möglichkeit vergab Fabian Reese, als er einen wirklich guten Konter vielleicht zwei, drei Schritte zu früh abschloss und die Kugel statt ins Tor neben den Kasten schlenzte (21.).

Hertha BSC nutzt nach der Pause eiskalt seine Chancen
Mit dem Spielglück aus Halbzeit eins im Rücken, läuft es für Hertha BSC auch nach der Pause. Keine sechs Minuten sind absolviert, da passt alles zusammen. Kowniacki und Winkler nutzen einen 96er Abwehrbock eiskalt aus. Plötzlich ist Winkler frei durch und lässt Hannovers Keeper Nahuel Noll keine Chance. 1:0 für Hertha BSC (51.). Wie sehr haben sich die Blau-Weißen so ein Ding gewünscht.
Und die Nummer wird noch besser. Während sich Hannover am Gegenschlag die Zähne ausbeißt, legt Hertha ganz cool nach. Eine starke Flanke von Reese köpft Kowniacki aus sieben Metern zum 2:0 ein (68.)
Überschattet werden diese Minuten durch Stille im Stadion. Ein Notarzteinsatz im Hertha-Block lässt die Fans verstummen. Nach dem 2:0 ist dann wieder Bambule im Stadion. Aber nur bei Hertha BSC wird die Stimmung immer besser – Auswärtssieg, den Luca Schuler nur sechs Minuten nach seiner Einwechslung mit der dritten Hertha-Bude festmacht (90+2).