Keine Fans, keine Stimmung: Vor dem Olympiastadion ist Stunden vor dem Pokalfinale nichts los (Archivfoto). 
Keine Fans, keine Stimmung: Vor dem Olympiastadion ist Stunden vor dem Pokalfinale nichts los (Archivfoto).  Foto: Imago Images

Gähnende Leere statt knisternder Spannung. Vor dem Pokalfinale zwischen Bayer Leverkusen und dem FC Bayern München ist in Berlin von der sonst üblichen Endspielstimmung praktisch nichts zu spüren. Nur vereinzelt sind  Menschen in Trikots der Final-Klubs unterwegs. Vor dem Olympiastadion, wo die Partie um 20.00 Uhr angepfiffen wird, waren am Nachmittag vorerst überhaupt keine Fans zu sehen. Wenige Polizeiwagen standen rund um das Stadiongelände. Auf dem Olympischen Platz vor der Arena - sonst schon Stunden vor dem Anpfiff ein beliebter Treffpunkt - drehten Motorradfahrschüler ihre Runden.

Wegen der Coronavirus-Krise dürfen in diesem Jahr keine Zuschauer in die mehr 74 000 Zuschauer fassende Arena, die sonst zum Pokalfinale immer ausverkauft ist. Abgesagt wurden auch die üblichen Fan-Treffen der Finalisten auf dem Alexanderplatz im Osten der Stadt und dem Breitscheidplatz unmittelbar am Kurfürstendamm.

Das Stadtbild Berlins war am Samstag statt vom Fußball von politischen Demonstrationen geprägt. Man werde den Bereich um das Stadion beobachten und ebenso die bekannten Fankneipen, wo das Spiel auf Leinwänden gezeigt wird, sagte eine Polizeisprecherin zum Pokaleinsatz der Sicherheitskräfte.

Auch der traditionell am Tag des Pokalfinals gefeierte ökumenische Gottesdienst erhielt in diesem Jahr ein neues Format. Anstatt einer liturgischen Feier in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche wendeten sich die Vertreter der christlichen Kirchen sowie DFB-Präsident Fritz Keller in einer knapp 13-minütigen Videoandacht mit geistlichen Impulsen, Gebeten und Musik an die Fußballfans. „Wir brauchen eine starke Gemeinschaft, um Krisen zu überstehen. Fußball ist eine Gemeinschaft", sagte Keller.