Normal kann ja jeder und auf Dauer ist das auch schon mal langweilig. Also bringt der BFC Dynamo ein bisschen Schwung in die Bude. Nicht ganz freiwillig, dafür aber konsequent. Und zwar bei der Besetzung seiner Trainerbank.
Normal ist das so angedacht: Der Trainer und sein Assistent teilen sich unter der Woche die Arbeit auf dem Übungsplatz und sind dann am Spieltag zusammen auf der Bank. Beim BFC will das gerade aber nicht so richtig klappen. Den Regionalliga-Gipfel am Freitag gegen Greifswald (19 Uhr, Sportforum) schon mitgerechnet, geht es um die fünf Pflichtspiele im Jahr 2024.
In denen schafften Chefcoach Dirk Kunert (56) und Co-Trainer Nils Weiler (24) 90 gemeinsame Minuten in der Leitstelle – genau einmal! Das war beim Nachholspiel gegen Chemie Leipzig (2:0). Und sonst?
BFC-Co-Trainer Nils Weiler hat was gelernt
Zum Jahresauftakt in Meuselwitz (1:0) saß Kunert in gutem Glauben eine Gelb-Sperre auf der Tribüne ab. Und war stocksauer, als er nach einer erneuten Gelben gegen Chemie vorm Kick gegen Eilenburg (2:2) seinen Namen schon wieder auf der Gesperrt-Liste des Verbandes fand. Für Teammanager Jörn Lenz (54) „ein Fehler im System, eine Ansammlung von Pannen und Missverständnissen“. Wer da wann wo was falsch zusammengezählt hatte, lässt sich kaum noch nachvollziehen.
Beim 3:2 in Jena dauerte die traute Zweisamkeit nur 44 Minuten, dann sah Weiler die Rote Karte. Und staunt noch immer: „Der Ball rollte an meinem Stuhl vorbei, ich habe ihn reflexartig gestoppt, aber nicht gleich zurückgerollt. Für den Schiri war das eine absichtliche Spielverzögerung. Ich wusste nicht, dass man da direkt Rot kriegt, jetzt bin ich schlauer.“
Aber trotzdem gegen Greifswald nur Tribünen-Gast. Ausgerechnet. Beim Hinspiel (0:0) war er noch Interimschef, weil am Abend zuvor Heiner Backhaus (42) gehen musste.
Vorverkauf für Greifswald-Spiel läuft
Kunert kann über Rot für Weiler im Nachhinein zwar schmunzeln, sagt aber klipp und klar: „Wir sind emotionale Trainer – also eher ich, Nils holt mich immer ein bisschen runter. Aber so geht das nicht weiter, wir müssen uns auf der Bank zusammenreißen.“