Lukas Rehbein völlig enthemmt. Eben hat er das 3:1 gegen seinen Ex-Klub BFC Dynamo geschossen. Am Ende gewinnt Sparta Lichtenberg sensationell mit 5:1 im Halbfinale des Landespokals.
Lukas Rehbein völlig enthemmt. Eben hat er das 3:1 gegen seinen Ex-Klub BFC Dynamo geschossen. Am Ende gewinnt Sparta Lichtenberg sensationell mit 5:1 im Halbfinale des Landespokals. Imago/Matthias Koch

Jeder blamiert sich so gut er kann. Am Ostersonntag vergeigte der FC Viktoria beim klassentieferen TuS Makkabi mit 2:3 (1:2), einen Tag später strich der BFC Dynamo bei Berlinligist Sparta Lichtenberg ebenfalls im Halbfinale mit – bitte festhalten – 1:5 (0:0) die Segel. Aus der Traum vom Endspiel. Aus der Traum vom Einzug in den DFB-Pokal. Futsch damit auch die fast schon sicher geglaubte  Prämie von rund 210.000 Euro.

Peinliche Vorstellung der Weinrot-Weißen auf dem Kunstrasenplatz des Berlinliga-Spitzenreiters. Auch dort kann man mit körperlosem Spiel keinen Blumentopf gewinnen. Und dass mit Andreas Pollasch, Niklas Brandt, Amar Suljic, David Haider sowie Erlind Zogjani ein Quintett bei den Weinrot-Weißen fehlte, darf da auch nicht als Entschuldigung herhalten.

In der Halbzeit hatte die Kabine gewackelt, so laut war Trainer Heiner Backhaus geworden. Schien kurzfristig zu helfen. Denn der eingewechselte Arthur Ekallé brachte die Gäste von 800 Zuschauern auf dem Sportplatz an der Fischerstraße 1:0 in Führung (47.).

BFC lässt jegliche Körpersprache vermissen

Doch statt nachzulegen verfielen die Hohenschönhauser in den alten Trott. Was bitter bestraft wurde. Erst konnte Hakan Günaydin den Ausgleich markieren (56.), dann setzte Daniel Hänsch einen drauf (66.). Als Ex-Dynamo Lukas Rehbein nach 79 Minuten auf 3:1 erhöhte, war der Drops gelutscht.

Doch Sparta, das den Kick auch abseits des Platzes perfekt organsiert und alle Probleme in Griff bekommen hatte, war noch lange nicht satt. Marian Polster erhöhte auf 4:1 (87.) und Joshua Lang setzte noch einen drauf zum 5:1 (90.+3).  Die Sensation war perfekt. Ein auch in dieser Höhe völlig verdienter Sieg des Außenseiters.

Da hoffte der BFC noch! Christian Beck mit der einzigen Torchance vor der Pause für die Dynamos.
Da hoffte der BFC noch! Christian Beck mit der einzigen Torchance vor der Pause für die Dynamos. Patrick Skrzipek

BFC-Trainer Heiner Backhaus war außer sich. „Ehrlos. Das war eine absolut ehrlose Leistung. Wer so eine Chance nicht mit Schaum vor dem Mund wahrnimmt, dem kann man nicht mehr helfen. So etwas habe ich in meiner ganzen Karriere nicht erlebt. Auch nicht als Spieler“, s0 der 41-Jährige.

Man muss kein großer Prophet sein, um zu wissen, dass es in den kommenden Tagen rappeln wird in Hohenschönhausen. Und zwar kräftig. 

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