Fürs Geschichtsbuch

Nanu, der (fast) letzte Neuzugang beim BFC Dynamo ist jetzt der Erste

Alle, die man eher auf dem Zettel hatte, scheiterten. Da holte der Blondschopf den Hammer raus und erzielte das erste Saisontor der Weinrot-Weißen.

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Willi Reincke (l.) im Duell mit Erfurts Benjika Caciel. Er trifft auch für den BFC Dynamo gegen Rot-Weiß.
Willi Reincke (l.) im Duell mit Erfurts Benjika Caciel. Er trifft auch für den BFC Dynamo gegen Rot-Weiß.Patrick Skrzipek

Er war als Nummer 18 bei aktuell 19 Neuzugängen des BFC Dynamo fast der letzte, jetzt ist Willi Reincke (22) ganz vorne: Mit seinem 1:2 beim 2:3 um Regionalliga-Punkte gegen Erfurt erzielte der Blondschopf das erste Saisontor der Weinrot-Weißen.

Bei der Wette auf den ersten, der in einem Pflichtspiel für Dynamo trifft, hätten wohl nicht viele auf den Mann, der zuletzt von Drittligist Verl an Nord-Regionalligist Drochtersen/Assel ausgeliehen war, getippt. Schließlich sind Tore nicht unbedingt das Kerngeschäft des gebürtigen Fredersdorfers, der sich für einen Vertrag in Hohenschönhausen erst mehrere Testspiele lang beweisen musste.

Ein Schuss, ein Tor, Dynamo!

Aber da schon in Halle (0:1) und gegen Erfurt Rufat Dadashov, Leandro Putaro oder auch Can Karatas beim Duell mit des Gegners Torwart Nerven zeigten, mal eine Fußspitze fehlte oder das Visier zu ungenau eingestellt war, zeigte Reincke einfach mal, wie man’s macht.

Willi Reincke nimmt Maß und schweißt den Ball zum ersten BFC-Tor der Saison ins Netz.
Willi Reincke nimmt Maß und schweißt den Ball zum ersten BFC-Tor der Saison ins Netz.Patrick Skrzipek

Der Mann für die linke Außenbahn fackelte nicht lange und hämmerte den Ball aus gut 25 Metern in die Maschen (81.). Ein solches Weitschuss-Tor beim BFC, der für gewöhnlich mehr auf rausgespielte Treffer steht – daran können sich wohl nur die ältere Fans erinnern. Ein Schuss, ein Tor, Dynamo!

„Uns fehlt einfach dieses Quäntchen Glück“

Dass er es nicht nur mit Schmackes kann, zeigte Reincke wenig später, als er die Ecke, die Tobias Gunte dann zum zwischenzeitlichen 2:2 einnickte (88.), mit ganz viel Gefühl an den Fünfmeterraum zirkelte. Aber weil Erfurt dann doch noch zum Sieg traf (90.+6), war die Freude über die eigene Leistung natürlich gedämpft. Reincke: „Ich bin sehr enttäuscht über die Niederlage. Mein Tor war noch mal ein Weckruf für uns, für die Fans. Wir haben alles versucht, um das Spiel zu drehen.“

Erfurt wackelte tatsächlich sogar, schlug dann aber seinerseits nach einem Freistoß noch zu. Reincke: „Am Ende fressen wir einen dummen Standard und nehmen keine Punkte mit. Momentan fehlt uns einfach dieses Quäntchen Glück. Aber wir werden weiter kämpfen, uns irgendwann auch belohnen und die Spiele für uns entscheiden.“ Vielleicht schon am Samstag (14 Uhr) bei Aufsteiger BFC Preussen.