Schock am Montag

Hammer! Andreas Heraf ist nicht mehr Trainer des BFC Dynamo

Der Österreicher heuerte erst im Sommer mit viel Elan im Sportforum an, jetzt wurde der Ex-Bundesliga-Coach ganz böse ausgebremst.

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Auch beim 2:0 gegen Hertha 03 Zehlendorf versucht Andreas Heraf seinen schmerzenden Rücken so gut es geht zu entlasten.
Auch beim 2:0 gegen Hertha 03 Zehlendorf versucht Andreas Heraf seinen schmerzenden Rücken so gut es geht zu entlasten.Patrick Skrzipek

Hammer-Nachricht aus Hohenschönhausen! Nach dem 2:0 (1:0) gegen Hertha 03 Zehlendorf hat der BFC Dynamo drei Punkte mehr und neue Hoffnung, dass es in der Tabelle der Regionalliga Nordost endlich bergauf geht. Aber jetzt hat er keinen Trainer mehr: Andreas Heraf zieht acht Tage vor seinem 57. Geburtstag die Notbremse. Die Gesundheit geht vor.  

Der Österreicher, der zuvor in seiner Heimat den Bundesligisten Lustenau trainierte, hatte im Sommer für viele überraschend die Nachfolge von Dirk Kunert (56) bei den Weinrot-Weißen übernommen. Trotz des holprigen Starts in die Liga war von Anfang an zu spüren, dass da ein absoluter Fachmann und Sympathieträger am Start ist. Ein echter Glücksfall für Dynamo.

Heraf biss für Dynamo auf die Zähne

Doch Anfang August meldet sich der Rücken des elfmaligen Nationalspielers. Heraf ließ sich behandeln, ein MRT wurde erstellt, er nahm Medikamente, aber die Schmerzen wollten nicht verschwinden. Wer ihn bei Spielen und den täglichen Übungseinheiten beobachtete, konnte sehen, wie er leidet. Heraf: „Im Sitzen ist es noch schlimmer.“ Doch für den BFC biss der Wiener immer wieder auf die Zähne. Jetzt steht fest: Er hat einen akuten Bandscheibenvorfall.

Montagvormittag unterschrieb der Fußballlehrer den Auflösungsvertrag beim DDR-Rekordmeister. Auf seiner Homepage zitiert der BFC nun seinen Ex-Trainer: „Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich aus gesundheitlichen Gründen aktuell nicht in der Lage bin, meine Tätigkeit als Cheftrainer des BFC Dynamo fortzuführen. Aber es wäre gegenüber dem Verein und seinen tollen Fans aus meiner Sicht unverantwortlich, den Job nicht mit 100 Prozent umzusetzen. Ich wünsche dem BFC Dynamo nur das Allerbeste und bedanke mich beim Verein für das Verständnis und die schnelle und unkomplizierte Vertragsauflösung, um mich in meiner Heimat der ärztlichen Behandlung unterziehen zu können.“

Kein persönliches Wort vom BFC

Die BFC-Bosse um Angelo Vier (52) wurden offenbar kalt erwischt. Ein persönliches Wort des Sportchefs an den Coach, mit dem er einst gemeinsam bei Rapid Wien spielte und den er über diese Verbindung letztlich nach Berlin locken konnte, sucht man in der Klub-Meldung vergeblich. Da heißt es nur lapidar: „Der Verein bedauert diesen Schritt und hat der einvernehmlichen Vertragsauflösung zugestimmt und wünscht Andreas Heraf für die Zukunft alles Gute sowie eine vollständige und schnelle Genesung!“

Am Wochenende steht die zweite Runde im Berlin-Pokal an, in der Liga geht es am Dienstag darauf (19 Uhr) in Greifswald weiter. Mal sehen, wer dann bei Dynamo auf der Bank das Sagen hat.