Beim BFC Dynamo jagt gerade ein Wahrsager den nächsten. Mit dem 5:0 bei Oberligist Lichtenberg 47 zogen die Weinrot-Weißen ins Achtelfinale des Berliner Pokals ein und bleiben beim Saisonziel Cup-Triumph auf Kurs. In der Regionalliga geht es am Sonnabend gegen Lok Leipzig (14.05 Uhr, Sportforum). Soll auch in Sachen Meisterschaft noch was gehen, ist eigentlich ein Sieg Pflicht. Die noch unbesiegten Sachsen sind als Tabellenführer schon jetzt 13 Punkte enteilt.
Das Traditions-Duell ist diesmal also noch mehr als sonst schon ein echter Kracher. Für einen wird sowieso: Alexander Siebeck (30) kommt zurück nach Hohenschönhausen. Ein bisschen fühlt sich das an wie die Rückkehr eines verlorenen Sohnes. Nach vier Jahren beim BFC war er im Sommer zu Lok gewechselt. Ein Abgang, der richtig wehtat. Von den Rängen gab es bei der Verabschiedung viel Applaus, für einen, der immer alles auf dem Platz gelassen hatte. „Dass ich gegangen bin, war keine Entscheidung gegen Dynamo. Ich wollte zurück zur Familie, zurück in die Heimat“, sagt der Leipziger.
Siebeck ärgerte BFC-Trainer schon mal

Auch bei Lok ist der Mittelfeld-Kurbler absoluter Stammspieler und ein Garant für den Höhenflug. Am Wochenende sorgte er im Sachsenpokal beim 12:0 gegen Achtligist Rotation Dresden für den Endstand. Auch in der Liga trug sich „Siebe“ schon in die Torschützenliste ein, traf am 4. Spieltag zum 1:0-Sieg bei Viktoria. BFC-Trainer Dennis Kutrieb (44) wird sich erinnern, er war da noch Chefcoach der Lichterfelder ...
Auch am Sonnabend der Siegtreffer – dagegen hätte Siebeck sicher nichts, aber das ist gar nicht das Thema. „Das Spiel ist für mich natürlich etwas ganz Besonderes. Es sind ja noch viele Leute da, mit denen ich mich richtig gut verstanden habe. Ich freue mich auf alle, aber ganz besonders natürlich auf die, mit den ich am längsten zu tun hatte, etwa Joey Breitfeld oder Kevin Sommer.“
Siebeck sagt, was Lok so stark macht
Bei aller Wiedersehensfreude: Siebeck kommt nicht zurück, um Geschenke zu verteilen. Schließlich soll der Lauf mit Leipzig weitergehen. Was ist denn nun das Geheimnis, was macht Lok gerade so stark? Siebeck muss nicht lange überlegen: „Wir verteidigen sehr gut, stehen gut und kompakt. Nur sechs Gegentore in elf Spielen zeigen das ziemlich deutlich, glaube ich. Nach vorne versuchen wir, Nadelstiche zu setzen. Und dazu haben wir auch eine starke Bank, können immer noch mal nachlegen.“