Die Gesichter waren versteinert. Was sich am Samstag-Nachmittag vor 2138 Zuschauern im Sportforum nach dem Anpfiff abspielte, deckte sich so gar nicht mit den Erwartungen an das Spiel des BFC Dynamo gegen den SV Babelsberg. Statt mit einem Dreier die Kurve kriegen zu können, lagen die Weinrot-Weißen nach 45 Minuten 0:4 zurück. So blieb es auch bis Spielende.
Die Schockwellen des Nachmittages erschüttern alle Dynamos rund um das Sportforum. Die nackten Tatsachen nach sechs Spielen in der neuen Saison: Tiefster Tabellenkeller, der BFC Dynamo kriselt sich ganz tief unten in der Tabelle fest. Die Situation birgt reichlich Konflikt-Potenzial. Ruhe bewahren gilt als erste Dynamo-Pflicht. Dafür müssen sich die Weinrot-Weißen nunmehr nicht nur gegen die Gegner stemmen. Auch gegen die Gesetze des Fußballs.

Vier Gegentore sind satte Ohrfeigen für den BFC Dynamo
20 neue Spieler, viele Verletzte, eine Saison, um etwas aufzubauen – Gründe finden sich viele für den vergeigten Start. Und doch wirkt das 0:4 gegen Babelsberg wie satte Ohrfeigen. Klatsch, klatsch, links, rechts. Mittlerweile wird so etwas auch Körperverletzung getitelt. Ein verwandelter Elfmeter von Tino Schmidt (25.) ist der Anfang, eine Minute später lässt Schmidt das 2:0 folgen, Luis Müller macht das 3:0 (28.) und George Didoss beendet die brutalen 16 Minuten mit dem 4:0 (41). Für den BFC Dynamo war es vielleicht der letzte Weckruf, dass die guten Zeiten vorbei sind. Willkommen in den schlechten Zeiten.
Trainer Dennis Kutrieb steht nun voll im Wind. Die Ergebnisse lassen nach Fußball-Gesetzen die Luft dünner werden. Der Verein kann mit zusätzlichem Sauerstoff dagegen steuern. Was es in jedem Fall braucht: Zeichen, die Hoffnung geben. Wie der zweiten Halbzeit, in der sich die Spieler gegen die Katastrophe stemmten. Sicherlich schaltete der SV03 einen Gang zurück. Aber das 0:0 nach der Debakel-Halbzeit ist auch ein Anfang. Ein zartes Pflänzchen.