BFC im Krisen-Modus

Au Backe, BFC! 0:4-Klatsche in 16 Minuten würgt den Dynamo ab

Der BFC Dynamo geht gegen Babelsberg vor der Pause richtig unter und muss nach dem verpatzten Saisonstart sehen, dass er irgendwie die Kurve kriegt.

Author - Berliner KURIER
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Der Anfang der Dynamo-Klatsche. Babelsbergs Tino Schmidt versenkt den Elfmeter, BFC-Keeper Nicolas Ortegel streckt sich vergeblich.
Der Anfang der Dynamo-Klatsche. Babelsbergs Tino Schmidt versenkt den Elfmeter, BFC-Keeper Nicolas Ortegel streckt sich vergeblich.Patrick Skrzipek

Die Gesichter waren versteinert. Was sich am Samstag-Nachmittag vor 2138 Zuschauern im Sportforum nach dem Anpfiff abspielte, deckte sich so gar nicht mit den Erwartungen an das Spiel des BFC Dynamo gegen den SV Babelsberg. Statt mit einem Dreier die Kurve kriegen zu können, lagen die Weinrot-Weißen nach 45 Minuten 0:4 zurück. So blieb es auch bis Spielende.

Die Schockwellen des Nachmittages erschüttern alle Dynamos rund um das Sportforum. Die nackten Tatsachen nach sechs Spielen in der neuen Saison: Tiefster Tabellenkeller, der BFC Dynamo kriselt sich ganz tief unten in der Tabelle fest. Die Situation birgt reichlich Konflikt-Potenzial. Ruhe bewahren gilt als erste Dynamo-Pflicht. Dafür müssen sich die Weinrot-Weißen nunmehr nicht nur gegen die Gegner stemmen. Auch gegen die Gesetze des Fußballs.

Die Spieler des SV Babelsberg jubeln, Joey Breitfeld vom BFC Dynamo mag nicht mehr hinschauen.
Die Spieler des SV Babelsberg jubeln, Joey Breitfeld vom BFC Dynamo mag nicht mehr hinschauen.Patrick Skrzipek

Vier Gegentore sind satte Ohrfeigen für den BFC Dynamo

20 neue Spieler, viele Verletzte, eine Saison, um etwas aufzubauen – Gründe finden sich viele für den vergeigten Start. Und doch wirkt das 0:4 gegen Babelsberg wie satte Ohrfeigen. Klatsch, klatsch, links, rechts. Mittlerweile wird so etwas auch Körperverletzung getitelt. Ein verwandelter Elfmeter von Tino Schmidt (25.) ist der Anfang, eine Minute später lässt Schmidt das 2:0 folgen, Luis Müller macht das 3:0 (28.) und George Didoss beendet die brutalen 16 Minuten mit dem 4:0 (41). Für den BFC Dynamo war es vielleicht der letzte Weckruf, dass die guten Zeiten vorbei sind. Willkommen in den schlechten Zeiten.

Trainer Dennis Kutrieb steht nun voll im Wind. Die Ergebnisse lassen nach Fußball-Gesetzen die Luft dünner werden. Der Verein kann mit zusätzlichem Sauerstoff dagegen steuern. Was es in jedem Fall braucht: Zeichen, die Hoffnung geben. Wie der zweiten Halbzeit, in der sich die Spieler gegen die Katastrophe stemmten. Sicherlich schaltete der SV03 einen Gang zurück. Aber das 0:0 nach der Debakel-Halbzeit ist auch ein Anfang. Ein zartes Pflänzchen.

Das gilt es zu jetzt zu hegen. Hilfreich ist sicher, dass nach der englischen Woche das nächste Spiel erst am kommenden Donnerstag ansteht. Und der Gegner VfB Berlin 1911 in der 2. Runde des Berliner Pokals (Anstoß 19.00 Uhr) auch nicht übermächtig ist. Viel Zeit also für die Dynamos,  auf Kurs zu kommen. Die nächste Prüfung ist dann Hertha BSC II. Am Freitag, 12 September, 19 Uhr.