In der Nacht zu Sonntag (2.00 Uhr, MESZ) beginnt der Showdown. Die Florida Panther und die Edmonton Oilers kämpfen in maximal sieben Duellen um den Stanley Cup und ganz Puck-Deutschland drückt Leon Draisaitl (28) fest die Daumen. Nach neun Jahren in der Oilers-Kluft könnte der Kölner als erst sechster Deutscher nach Uwe Krupp (1996 mit Colorado, 2002 mit Detroit), Dennis Seidenberg (2011 mit Boston), Tom Kühnhackl (2016 und 2017 jeweils mit Pittsburgh), Philipp Grubauer (2018 mit Washington) sowie Nico Sturm (2022 mit Colorado) die wichtigste Eishockey-Trophäe der Welt gewinnt.
Die Spiele gegen die Panther sind der vorläufige Höhepunkt in der NHL-Karriere des Centers. Draisaitl räumte zwar als erster Deutscher alle hohen Auszeichnungen der besten Eishockeyliga der Welt ab, war schon wertvollster Spieler, erfolgreichster Torjäger und ist fünfmaliger Allstar. 2020 wählten ihn die Sportjournalisten sogar zu Deutschlands „Sportler des Jahres“. Aber den riesigen Pott gewann er noch nie.
Ex-Eisbär Don Jackson jubelte zweimal
Und obwohl die Eisbären Berlin über den gleichen Eigentümer natürlich mit dem Los Angeles Kings (zogen in der erste Runde den Kürzeren gegen Draisaitl und Co.) verbandelt sind, hat auch der DEL-Rekordmeister (zehn Titel) durchaus eine Verbindung zu Edmonton. Schließlich spielte EHC-Trainerlegende Don Jackson (67) einst bei den Oilers, gewann mit ihnen an der Seite von Superstar Wayne „The Great One“ Gretzky (63) in den Jahren 1984 und 1985 der Stanley Cup.

Mal sehen, ob es ihm Leon Draisaitl nachmachen kann und den ersten Cup für die Oilers seit 1990, den ersten für ein kanadisches Team seit 1993 gewinnen kann. Die Chancen stehen gut, denn Edmonton ist eine Mannschaft mit herausragenden Stars, die an die Epoche von Gretzky und Co. erinnert. Hinter Connor McDavid (27) mit aktuell 31 Punkten und Draisaitl (28 Zähler) komplettiert Verteidiger Evan Bouchard (24/27 Punkte) das Edmonton-Trio an die Spitze der Play-offs-Scorerliste.
Auf den Spuren von Wayne Gretzky und Co.
Drei Spieler aus einem Team mit 1,5 Punkten oder mehr pro Spiel gab es nach mindestens 16 Partien in der NHL-Geschichte nur zweimal: 1985 und 1988, als Gretzky mit Jari Kurri (64) und Paul Coffey (63) bzw. Mark Messier (63) diese Marke erreichte - und jeweils den Cup gewann. McDavid fehlen „nur“ noch sechs Assists, um einen der Uraltrekorde von Gretzky – aus dem Jahr 1988 – zu knacken. Bouchard benötigt noch elf Punkte, um die Verteidigerbestmarke von Coffey von 1985 zu übertreffen.
Draisaitl hat schon jetzt mit 41 Toren in seinen insgesamt 67 Play-off-Spielen die beste Trefferquote seit 2000 und sagt: „Wenn der Puck fällt, dann ist es Eishockey. Wir werden versuchen, unser bestes Spiel zu spielen, Florida wird es versuchen. Jeder will dem anderen seinen Willen aufzwingen.“ Der Stürmer glaubt fest an sein Team: „Egal ob viele Tore, wenige Tore, dreckige Siege – wir können Spiele auf jede Art gewinnen.“ In dieser Saison müssen es noch vier sein. ■