Die Winterpause ist vorbei. Im früheren Bunker der DDR-Auslandsspionage in der Nähe von Berlin kann man zu Ostern wieder DDR-Geschichte erleben. Die erste Führung für Besucher gibt es nach Angaben des Vereins Bunker-Dokumentationsstätten am Gründonnerstag (28. März.). Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr die 40-jährige Geschichte des Bunkers, wie Jörg Diester vom Verein erklärte. Bei der Sonderführung am ersten Tag der diesjährigen Saison sollen demnach auch Bereiche zu sehen sein, die sonst nicht zu besichtigen sind.
Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) hatte den Bunker am Rande der brandenburgischen Gemeinde Gosen-Neu Zittau 1984 für Spionagechef Markus Wolf errichten lassen als „Ausweichführungsstelle“. Er sollte als geheimer Standort für Krisenfälle zur Koordinierung der Spionage im Ausland dienen.
Bau unter höchster Geheimhaltung
Planungen und Bau seit 1979 seien unter höchster Geheimhaltung erfolgt, schilderte Diester. Ein Zugriff auf das Areal rund fünf Kilometer westlich von Erkner sei jedoch bereits 1972 erfolgt. Dies hätten Recherchen des Vereins ergeben, so der Koblenzer Bunkerexperte und Buchautor. Unterlagen der DDR-Auslandsspionage aus dem Bundesarchiv belegen nach seinen Angaben, dass es seitdem einen Zwangsverkauf von 240 Grundstücken gab.